Zentrum für Life Sciences

Das Zentrum für Life Sciences (ZLS) vereint die Disziplinen Agrarwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und Tourismus. Im Vordergrund steht die Förderung innovativer und interdisziplinärer Forschung, um regionale und globale Herausforderungen zu adressieren. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gezielt gestärkt.

Als interdisziplinäre Forschungsplattform entwickelt das ZLS zukunftsweisende Lösungen durch regelmäßigen Austausch zwischen den beteiligten Fachbereichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie dem Aufbau von Netzwerken mit Hochschulen und wissenschaftlichen Communities, um erfolgreiche Forschungsprojekte zu initiieren.

Der Bereich Innovation fokussiert sich auf die Entwicklung neuer Methoden und Konzepte. Diese dienen der Unterstützung des forschenden Lehrens und ermöglichen die Umsetzung wissenschaftlicher Ansätze in die Praxis.

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des ZLS ist der Wissenstransfer. Hierbei werden Methodenkompetenzen von Studierenden und Mitarbeitenden durch gezielte Maßnahmen gestärkt und eine interne Kommunikationsplattform etabliert, die den Austausch innerhalb der Institution fördert. Darüber hinaus werden regelmäßige Publikationen, Kursangebote im Studium Generale und eine jährlich stattfindende Tagung angeboten.

Das ZLS ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Innovation – ein Knotenpunkt für interdisziplinäre Zusammenarbeit und wissenschaftlichen Fortschritt.

Forschung

Der Bereich Forschung im Zentrum für Life Sciences (ZLS) legt den Fokus auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung und Validierung innovativer Lösungen in den Bereichen Agrarwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und Tourismus. Dabei werden regionale und globale Herausforderungen adressiert.

Aktuelle Projekte

Das Projekt "Sustainable Food Literacy" (SFL), initiiert von Prof. Dr. Michaela Nübling, fördert die nachhaltige und bewusste Ernährungskompetenz von Studierenden. Fördermittel ermöglichen es dem Team in der Lehrküche „Kulinarisches Entwicklungszentrum“ praxisorientierte Lehrformate zu entwickeln.

Im Rahmen des Projekts lernen Studierende, wie sie ihren Ernährungsalltag ressourcenschonend und gesund gestalten können, von der Planung bis zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Ein besonderes Highlight sind die zwei neuen Beete vor dem Klösterle, die den Ressourcenbedarf einzelner Gerichte verdeutlichen.

Eine kürzliche Umfrage unter über 900 Studierenden lieferte wertvolle Erkenntnisse über deren Ernährungskompetenzen.

Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Michaela Nübling

Im Projekt „Agri-PV auf Dauergrünland“ geht es darum, regenerative Stromerzeugung und landwirtschaftliche Produktion auf einer Fläche zu vereinen. Bei Agri-PV-Anlagen werden die PV-Elemente in Reihen aufgestellt. Der Abstand zwischen den Reihen ist so groß, dass weiterhin mindestens 66 % des Referenzertrags auf der Fläche erzielt werden können.

Im Rahmen des Projekts wird der Effekt auf die Produktivität der landwirtschaftlichen Fläche in fünf Pilotanlagen untersucht. Der Konflikt zwischen Energiegewinnung und der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte für die Lebensmittelherstellung soll durch diesen Ansatz entschärft werden.

Ansprechpartnerin: Janine Nachtsheim, M.Sc.

Ziel des Projekts ist die Qualität von Raufutter und Einstreu in der Pferdewirtschaft zu analysieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Futter- und Einstreuqualität zu identifizieren. Hiermit soll das Tierwohl und die Gesundheit der Pferde verbessert werden.

Es werden verschiedene Qualitätsansprüche des Raufutters wie Zusammensetzung, Nährstoffgehalt und Reinheit sowie die Beschaffenheit der Einstreu hinsichtlich ihrer absorbierenden Eigenschaften, Hygiene (z. B. Staub, Mykotoxine, Hefen) und potenzieller Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde analysiert. Durch die detaillierten Untersuchungen sollen Empfehlungen für optimale Futter- und Einstreulösungen entwickelt werden.

Ansprechpartnerin: Ann-Cathrin Doelzer, M.Sc.

Expert*innenteam

Prof. Dr. Anja Brittner-Widmann ist Studiegangsleiterin im Studiengang Tourismus, Hotellerie und Gastronomie in den Schwerpunkten Destinations- und Kurortemanagement sowie Reiseverkehr und Reisevertrieb an der DHBW Ravensburg. Bereits vor der Berufung an die DHBW war Frau Brittner-Widmann intensiv in Forschung und Lehre tätig an der Universität Trier im Fachbereich Geographie/Geowissenschaften, Angewandte Geographie/Fremdenverkehrsgeographie anschließend an der International School of Management in Dortmund. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Destinationsmanagment, Tourismusgeographie und Raumgrundlagen, Gesundheits- und Wellnesstourismus sowie Kunst- und Kulturförderung für Kommunen. Hier eine Übersicht ihrer Publikationen und Beiträge.

Ann-Cathrin Doelzer, M.Sc. ist akademische Mitarbeiterin am Zentrum für Life Sciences an der DHBW Ravensburg. Neben ihrer Tätigkeit als Koordinatorin des ZLS und Management eines eigenen Pensionspferdebetriebs promoviert sie im Bereich Pferdewirtschaft bei Prof. Dr. Dirk Winter an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Ihr Thema: Optimierung der Futter- und Einstreuqualität in der Pferdewirtschaft.

Prof. Dr. Inga Mohr ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Agrarmarketing. Ihre aktuellen Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Vermarktung von Agrarerzeugnissen, Potentiale von Agrotourismus in der Diversifizierung von Agrarbetrieben und der Einfluss von Komplexität, Emotionen und Marken auf den (Lebensmittel-)Einkauf. Vor Ihrer Berufung an die DHBW Ravensburg leitete sie das Marketing der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft.

Janine Nachtsheim, M.Sc. forscht als akademische Mitarbeiterin aktuell an den Auswirkungen von Agri-PV-Anlagen auf die Vegetation der Dauergrünlandbestände, die weitere landwirtschaftliche Bewirtschaftung sowie das Mikroklima. Zuvor war Frau Nachtsheim Teil des Kompetenzteams Afrikanische Schweinepest am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg. Ihr Schwerpunkt lag in der Beratung zur Präventions- sowie Bekämpfungsmaßnahmen im Falle der ASP bei Wildschweinen in Baden-Württemberg.

Prof. Dr. Michaela Nübling leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Jonas Weber das ZLS und ist Studiengangsleiterin im Studiengang Hotel- und Gastronomiemanagment. Nach ihrem Studium an der DHBW Ravensburg und Master an der University of Houston, USA mit Schwerpunkt Food & Beverage Management promovierte sie an der Purdue University in den USA. Darauf folgte eine berufliche Laufbahn im Bereich Veranstaltungsmanagement und Marketing bei renommierten, mittelständischen Eigentümerbetrieben der Hotellerie, Gastronomie, Wein- und Freizeitwirtschaft sowie eine Leitungs- und Führungsfunktion im Bereich F&B Management einer internationalen Hotelkette in den Vereinigten Staaten.

Prof. Dr. Jonas Weber leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Michaela Nübling das ZLS und ist Studiengangsleiter im Studiengang Agrarwirtschaft an der DHBW Ravensburg. Nach dem Studium und der Promotion an der Universität Hohenheim im Bereich der Agrarwissenschaften folgten mehrere Stationen in der Landwirtschaftsverwaltung des Landes Baden-Württemberg. Die Schwerpunkte lagen insbesondere auf dem Pflanzenschutz, der Digitalisierung und Automatisierung sowie der ökologischen Bewirtschaftung von Ackerkulturen.

Zuletzt arbeitete er am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) Aulendorf im Bereich Grünlandbewirtschaftung und betreute dort Forschungsprojekte in verschiedenen Bereichen der Grünlandwirtschaft und Weidehaltung.

Hilmar zum Buttel, M.Sc. ist akademischer Mitarbeiter am Kulinarischen Entwicklungszentrum der DHBW Ravensburg. Neben seiner Lehrtätigkeit in den Bereichen Hotel- und Gastronomiemanagment, nachhaltige Kulinaristik, Ernährung- und Gastronomiekulutur, sowie Ernährungskompetenz forscht er im Rahmen seiner Promotion zum Thema Nachhaltigkeit in Hotellerie und Gastronomie (Consumer Behavior, Zertifizierung, Food Waste Managment).

Schulungsangebot

Studium Generale

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Integrationsseminare

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Veranstaltungen

Rückschau

Das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) Aulendorf und die DHBW Ravensburg waren die Ausrichter der Internationalen Weidetagung 2024. Rund 70 internationale Vertreter*innen aus Praxis, Wissenschaft, Verwaltung und Beratung aus diesem Bereich hatten sich dabei zu dem Schwerpunkt „Weidehaltung auf Gunststandorten zukunftsfähig gestalten“ zwei Tage lang ausgetauscht.

Wiesen und Weiden gehören zum Dauergrünland – und dieses prägt unsere Kulturlandschaft enorm. Es macht in Baden-Württemberg 38 % der landwirtschaftlichen Fläche aus, im Landkreis Ravensburg sind es sogar zwei Drittel. Dauergrünland hat eine Vielzahl an wichtigen Funktionen, unter anderem als Futtergrundlage für darauf weidende Tiere. Aber auch sonst hat Grünland eine große ökologische Bedeutung. Um neue Erkenntnisse zu gewinnen und aktuelle Fragen aus dem Bereich der Grünlandbewirtschaftung zu bearbeiten, gibt es in Kißlegg-Oberhaid seit über 30 Jahren einen landesweiten Grünlandversuchsstandort. Darüber hinaus werden am  LAZBW in Aulendorf seit vielen Jahrzehnten bereits Versuchsfragen im Bereich Grünland aufgegriffen und untersucht. Themen rund um das Weidemanagement werden alle zwei Jahre bei der Internationalen Weidetagung im Kreise eines Fachpublikums diskutiert. Der Austragungsort „wandert“ dabei durch Europa – 2024 war die Tagung zu Gast in Oberschwaben. Die Expert*innen diskutierten dabei Themen von der Optimierung über die Perspektiven bis hin zur Vermarktung.

Beim Themenblock Digitalisierung und Energieerzeugung auf der Weide ging es etwa um Robotik und Photovoltaik. Diese neuen Technologien halten Einzug auf den Wiesen und Weiden und die Effekte auf die Bewirtschaftung gilt es dabei im Blick zu behalten. Ein Schwerpunkt war das Weidemanagement in Zeiten des Klimawandels gewidmet. Die Erträge auf den Weideflächen sind stark vom Klimawandel betroffen, gleichzeitig möchten die Landwirt*innen ihre Flächen möglichst CO2-neutral bewirtschaften. Hierzu wurden vielversprechende Ansätze gezeigt. Auch über Neuigkeiten rund um die Weideinfrastruktur und schließlich die Vermarktung der Weideprodukte wurde bei der Tagung diskutiert. Die Ergebnisse werden in einem Tagungsband zusammengetragen, der in Kürze veröffentlicht wird.

Oberschwaben als „Austragungsort“ für die diesjährige Internationale Weidetagung war angesichts der Bedeutung von Grünland in der Region eine passende Wahl. Am LAZBW bilden unter anderem die Grünlandwirtschaft sowie die Haltung von Rindern wichtige Arbeitsschwerpunkte. Das LAZBW ist zudem Kooperationspartner der DHBW Ravensburg im noch jungen dualen Studiengang Agrarwirtschaft. Seit 2022 bietet die DHBW den Studiengang an. Im Fokus steht die enge Verzahnung zwischen einer theoretisch fundierten Wissensvermittlung und der betrieblichen Praxis mit dem Wechsel von Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen bei einem dualen Partnerbetrieb aus dem landwirtschaftlichen Sektor. Ziel ist es, jungen Menschen den direkten Zugang zur Landwirtschaft zu ermöglichen, jedoch bietet der Studiengang auch eine sehr gute Grundlage für die Arbeit in vor- und nachgelagerten Branchen.

Ansprechpersonen & Anfahrt

Die Mitarbeiter*innen des ZLS stehen gerne als Ansprechpersonen zur Verfügung – per E-Mail, Telefon oder in einem persönlichen Gespräch. Das Zentrum für Life Sciences befindet sich im Gebäude Oberamteigasse 4 in Ravensburg. Das folgende Dokument enhält einen Übersichtsplan der Gebäude.