Studieninhalte & Profil

Theorie und Praxis des Automotive Engineering

Die Fahrzeugindustrie hat in den vergangenen Jahren mit neu eingeführten Infotainment- und Assistenzsystemen viele eingebettete Rechnersysteme in das Fahrzeug gebracht. Aufgrund des Trends hin zum autonomen Fahren kommen weitere dazu, etwa zur Kommunikation des "Autopiloten" mit der Verkehrsinfrastruktur.

Die Anforderungen an die System- und Softwareentwicklung im Automobilbereich werden immer komplexer. Eine wesentliche Herausforderung dabei ist die Fahrzeugsicherheit. Aber auch Aspekte wie die Schonung von Ressourcen und ein verändertes Mobilitätsverhalten spielen eine entscheidende Rolle. Daher sucht die Automobilbranche nach Nachwuchskräften, die interdisziplinär qualifiziert sind. Um Hard- und Software exakt aufeinander abzustimmen, sind elektrotechnische sowie informationstechnische Kenntnisse erforderlich.

Neben dem vertieften Programmieren erlernen Studierende das Software-Engineering im Automobilbereich. Ein Schwerpunkt liegt in der modellbasierten Entwicklung. Die funktionale Sicherheit spielt gemeinsam mit der Embedded Security eine zentrale Rolle im Studium. Darüber hinaus beschäftigen die künftigen Ingenieur*innen sich mit der Fahrzeugelektronik im Speziellen. Sie lernen eingebettete Systeme sowie Bussysteme im Kraftfahrzeug kennen.

Studierende werden auf die Leitung von anspruchsvollen Softwareprojekten vorbereitet. Sie qualifizieren sich für eine Tätigkeit in der Entwicklung und Anwendung von eingebetteten, sicherheitskritischen Systemen in der Fahrzeugtechnik und der Automation.

Die detaillierten Inhalte der Studienrichtung sind im Modulplan (PDF) aufgeführt.


Das duale Studienmodell

Die angehenden Studierenden bewerben sich bei einem Unternehmen ihrer Wahl – dem Dualen Partner. Haben sie mit dem Betrieb einen Studienvertrag geschlossen, dann werden die Studierenden an der DHBW Ravensburg immatrikuliert. Es wechseln sich drei- bis sechsmonatige Theoriephasen an der Hochschule mit gleichlangen Praxisphasen beim Dualen Partner ab. So kann die Theorie direkt in der Praxis angewandt werden und umgekehrt ergeben sich aus den Erfahrungen der Praxis neue Ansatzpunkte für die Theorie.
 

Embedded Systems als Basis

Im Kern des dualen Studiums Embedded Systems an der Fakultät Technik der DHBW Ravensburg steht immer eine solide ingenieurwissenschaftliche Grundausbildung: Die Studierenden beschäftigen sich mit relevanten Themen aus der Mathematik, der Physik und insbesondere auch der (technischen) Informatik. Sie lernen sämtliche Bereiche der Elektrotechnik, Elektronik, Systemtheorie, Regelungstechnik und Mikrocomputertechnik kennen. Die angehenden Ingenieur*innen erlangen Programmierkenntnisse und trainieren die wissenschaftliche Methodik.
 

Schlüsselqualifikationen und Projekte

Über den fachspezifischen Lehrplan hinaus werden an der DHBW Ravensburg Seminare angeboten, die Schlüsselqualifikationen wie Präsentationstechnik und Projektmanagement fördern. Die ausgeprägte Projektkultur am Campus Friedrichshafen fördert soziale Kompetenzen durch Teamarbeit sowie interdisziplinäres Denken. Unter anderem werden folgende Projekte angeboten:

  • GFR (Global Formula Racing): Bau von zwei Rennwagen jährlich durch DHBW Studierende im Zusammenarbeit mit der Oregon State University und Teilnahme an internationalen Rennen
  • ZF InnoLab: Entwicklung und Testen von Sensoren und Software für das automatisierte Fahren
  • Autonymous: Studierende am Technikcampus entwickeln ein selbstfahrendes Modellfahrzeug
  • Kooperationsprojekte mit Dualen Partnern
     

Auffrischungskurse Mathematik, Physik und Informatik-Vorkurs

Studieninteressierte, die ihre Mathematik- oder Physik-Kenntnisse vor dem Studium auffrischen oder Grundlagen der Informatik erlernen wollen, können beim Institut für Weiterbildung, Wissens- und Technologietransfer (IWT) der DHBW Ravensburg vor Studienbeginn Mathematik-, Physik- und Informatik-Vorkurse belegen. Informationen dazu sind auf den Seiten des IWT zu finden.

Studienverlauf & Organisatorisches

Das Studienjahr beginnt zum 1. Oktober mit einer dreimonatigen Praxisphase beim Dualen Partner. Anschließend folgt eine dreimonatige Theoriephase an der DHBW Ravensburg am Campus Friedrichshafen. Die theoretischen Studienabschnitte wechseln sich mit den Praxisphasen im Drei- bzw. Sechsmonatsrhythmus ab. Der gesamte Studienverlauf während der drei Jahre ist aus dem Blockplan ersichtlich.  

Abschluss des Studiums ist nach drei Jahren der Bachelor of Engineering mit 210 ECTS Punkten.
 

Auslandsaufenthalte

Während des 5. Studiensemesters ist bei entsprechenden Studienleistungen und in Absprache mit dem Dualen Partner ein Auslandssemester an einer der Partneruniversitäten der DHBW Ravensburg möglich. Weiterführende Informationen zum Thema Auslandsemester gibt es auf der Seite des International Office.

In der Fakultät Technik wird häufig eine der Praxisphasen für ein Auslandspraktikum genutzt, etwa bei einer Niederlassung, bei Kunden oder bei Lieferanten des Dualen Partners. Die Studierenden werden bei Bedarf bei der Vermittlung von Praktika und Theoriesemestern im gewünschten Zielland von der Studiengangsleitung unterstützt.
 

Zusatzqualifikationen

Darüber hinaus können Studierende unterschiedliche Zusatzqualifikationen wie den AdA-Schein durch die Ausbilder-Eignungsprüfung oder die Projektmanagement-Basiszertifizierung nach GPM-Standard erlangen. Die Fortbildungsmöglichkeiten sind auf der Seite der Studium Generale und bei den Kompetenzzentren zu finden.

Berufsperspektiven & Einsatzgebiete

Mögliche Arbeitgeber

Für Studierende und Absolvent*innen kommen Unternehmen aus dem Bereich der Fahrzeugherstellung und deren Zulieferer infrage. Dies reicht vom kleinen und mittelständischen Betrieb bis hin zum Großkonzern. Darüber hinaus bieten auch Unternehmen anderer Industriezweige, die sich mit der Entwicklung von eingebetteten Systemen beschäftigen, interessante und spannende Perspektiven.
 

Typische Einsatzbereiche

  • Softwareentwicklung
  • Software-Projektmanagement
  • Software-Qualitätsmanagement
  • Projekt- und Produktmanagement

Duale Partner

Die Bewerbung für ein duales Studium an der DHBW erfolgt direkt bei einem der Dualen Partner – das sind die Unternehmen und Einrichtungen, die mit der DHBW zusammenarbeiten.
 

Duale Partner finden

Auf der Liste der Dualen Partner sind die Partnerunternehmen der Studienrichtung aufgeführt. Viele Duale Partner beginnen 12 bis 18 Monate vor Studienstart mit ihrem Auswahlverfahren. Studieninteressierte, die kurzfristig noch einen Studienplatz suchen, können sich an die Studiengangsleitung wenden.

Zusätzlich ist eine Initiativbewerbung auch bei Unternehmen möglich, die noch nicht Dualer Partner der DHBW sind. Um als Dualer Partner aufgenommen zu werden, müssen die Eignungsvoraussetzungen erfüllt werden.

Die Bewerberbörse der DHBW Ravensburg bietet für Studieninteressierte die Funktion, kostenfrei ein Bewerbungsprofil zu hinterlegen. Dadurch können sie von Dualen Partnern der Hochschule gefunden und kontaktiert werden.

Um an der DHBW zu studieren, müssen neben dem Studienvertrag bestimmte Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden. Diese sind unter Bewerbung & Zulassung zu finden.
 

Dualer Partner werden

Grundsätzlich sind alle Unternehmen aus der Automobilindustrie geeignet, Dualer Partner zu werden. Gerade die Vielfalt und Dynamik der beteiligten Unternehmen sind zentrale Erfolgsfaktoren der DHBW Ravensburg.

Als relevante Eignungskriterien müssen fachliche und personelle Mindestanforderungen erfüllt werden, die bei der Studiengangsleitung erfragt werden können. Die letztendliche Entscheidung, ob ein Unternehmen Dualer Partner werden kann, obliegt dem örtlichen Hochschulrat. Die Dualen Partner reservieren dann die gewünschte Anzahl an Studienplätzen bei der Studiengangsleitung.

Aus Lehre & Forschung

Labore und Einrichtungen

Der Technikcampus in Friedrichshafen ist für Laborübungen sowie Studienarbeiten mit den folgenden Einrichtungen ausgestattet:

  • Labor für autonomes Fahren
  • Labor für autonome Roboter
  • Elektronik-Labor
  • Labor für Nachrichtentechnik
  • EMV
  • Labor für Regelungstechnik

Innovatives Umfeld

Im Verbund mit dem Landkreis Bodenseekreis und der Stadt Friedrichshafen bringt die DHBW Ravensburg Forschung, Bildung und Wirtschaft zusammen, um einen Wissenstransfer in die Unternehmen zu schaffen. Am Technikcampus treibt das Regionale Innovations- und Technologietransferzentrum (RITZ) die Digitalisierung voran. Wesentlicher Bestandteil des RITZ ist das Labor für autonomes Fahren. Die Teststrecke in Friedrichshafen bietet die Möglichkeit, vernetzte Fahrzeuge unter realen Bedingungen zu erforschen. Projektbeteiligte sind die Stadt, die ZF Friedrichshafen AG und das Institut für Weiterbildung, Wissens- und Technologietransfer (IWT).

Wir über uns

Der Studiengang Embedded Systems beginnt erstmalig zum 1. Oktober 2021. Mit der Studienrichtung Automotive Engineering trägt die Hochschule der wachsenden Bedeutung eingebetteter Systeme im Fahrzeugbereich Rechnung.

Porträt Heinz-Leo Dudek

Prof. Dr.-Ing. Heinz-Leo Dudek

Dekan der Fakultät Technik

"Im Rahmen meiner beruflichen Laufbahn konnte ich an vielen Entwicklungsprojekten für eingebettete Systeme sowohl in der Fahrzeugindustrie wie auch der Luftfahrt mitwirken und kenne daher die Anforderungen an qualifizierte Mitarbeiter*innen in diesem Umfeld sehr gut. Zudem haben namhafte Unternehmen aus der Luftfahrtbranche zur Ausgestaltung des Studienangebots intensiv beigetragen. Ich bin überzeugt, dass die DHBW Ravensburg mit diesem Studiengang eine zeitgemäße und praxisnahe Ausbildung künftiger Fach- und Führungskräfte anbieten kann."

Prof. Dr. Leitner-Fischer, Studiengangsleiter für die Studienrichtung Automotive Engineering.

Ansprechpersonen

Allgemeine Informationen zum dualen Studium (Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren usw.) erhalten Sie von der Studienberatung der DHBW Ravensburg.

Bei spezifischen Fragen zur Studienrichtung Automotive Engineering wenden Sie sich bitte direkt an die unten genannten Ansprechpersonen.

Wir helfen Ihnen gerne per Telefon oder per E-Mail weiter. Oder Sie vereinbaren ganz einfach einen Beratungstermin vor Ort.