„Werte sind Haltung – und Haltung muss man nicht schreiben, sondern zeigen“

Beim Executive Dinner des Fördervereins der DHBW Ravensburg (VFA) haben die Studierenden regelmäßig Gelegenheit, mit Persönlichkeiten aus Unternehmen und Organisationen ins Gespräch zu kommen – und natürlich anders herum. Dieses Mal zu Gast im Hotel Artus in Aulendorf war Ass. jur. Stefanie Baarsch, Leiterin Personalmanagement und Recht bei der Kreissparkasse Ravensburg. Ihr Thema: „Der Wert der Werte: Employer Branding – Was nicht aufrichtig wirkt, wirkt nicht.“

Es ist eine kleine Werteinflation, die heutzutage aufgebaut wird und die auch auf zukünftige Mitarbeiter*innen bei der Wahl ihres neuen Arbeitgebers einwirkt. Aber manchmal ist das wie eine Sammlung von Hochglanz-Vokabeln: Schön anzusehen, aber schwer zu fühlen.

Ganz so einfach stellt es sich aber nicht dar, wie Stefanie Baarsch deutlich machte. „(Arbeitgeber-) Werte sind Haltung, und das muss man auch zeigen“, sagt sie. Und: „Haltung muss man auch halten können.“ Eineinhalb Jahre hat sich die Kreissparkasse Zeit mit einer aufrichtigen Schaffung einer Arbeitgebermarke Zeit gelassen. Sie hat rund 100 Mitarbeiter*innen in vielen Workshops mitgenommen und beteiligt. Mit Ihnen gemeinsam kristallisierte sich das Profil im Rahmen der Selbstreflexion immer mehr heraus: Wirtschaftlicher Erfolg gibt Sicherheit, Tradition trifft Moderne und: Unsere Teams machen den Unterschied und jeder/jede zählt sind dabei die leitenden Werte – getragen von der Herzensbotschaft: „Wir lieben Heimat“. „Es geht dabei nicht um Marketing, sondern um das Miteinander“, so Stefanie Baarsch.

„Es geht nicht darum wo sie arbeiten, sondern WOFÜR sie arbeiten wollen“, legte sie den Studierenden dabei ans Herz. „Welche Werte sollen euer Handeln tragen? Wofür wollt ihr stehen – auch und gerade dann, wenn niemand hinsieht?“

Die gebürtige Berlinerin tut das aus tiefer Verbundenheit mit der Kreissparkasse Ravensburg im tiefen Oberschwaben. Wie ihr Arbeitsleben aussieht, gab sie den Studierenden auch Einblicke über ihre persönliche Entwicklung. Sie bezeichnet sich als „Selbstentwicklerin“, die es liebt, sich selbst weiter zu entwickeln und neues zu lernen. Etwa zur Respektbotschafterin. Oder zur Organisationsentwicklerin. Oder zur „Erfolgreichen Selbstführung und Führung in der Transformation“. Aktuell auf dem Plan steht für sie die Ausbildung als Resilienztrainerin. „Es ist schön, in Bildung zu investieren“, so Stefanie Baarsch. Auch im Hochschulrat der DHBW Ravensburg engagiert sie sich. Woran merkt sie, dass das das Richtige ist, wollten die Studierenden etwa wissen. „An meinem Gefühl“, so die Antwort. Und „dass es mir Energie gibt, anstatt zieht“. Viele Impulse für junge Menschen, die noch am Beginn ihres Berufslebens stehen.