Projekt nimmt die Kunst- und Kulturförderung von Kommunen in den Focus

Die DHBW Ravensburg ist mit fünf Projekten an dem vom Wissenschaftsministerium geförderten „Brückenprogramm Touristik“ beteiligt.  Selina Müller befasste sich dabei mit der „Entwicklung einer modellhaften Kunst-und Kulturförderung für Kommunen“, ihr Projektpartner war die Stadt Bad Waldsee.

Die Aufgabe von Selina Müller war es dabei zunächst, bestehende Studien, Empfehlungen und Richtlinien des Landes Baden-Württemberg zu analysieren und zu vergleichen sowie Kultursparten aufzuzeigen, um mit diesem Hintergrundwissen  die Akteure der Stadt sowie die Kulturschaffenden von Bad Waldsee zusammenzubringen. In verschiedenen Gesprächen und Workshops tauschten diese sich in den vergangenen Monaten aus. So entstand ein Bild über den Status quo, was bereits gut läuft, welchen Service die Stadt den Kulturschaffenden anbieten kann, was diese sich wünschen und wo es Verbesserungsbedarf gibt. „Ziel war es, in Abstimmung mit Politik, Verwaltung und Kulturschaffenden eine gewinnbringende und zufriedenstellende Lösung für alle zu finden“, so Selina Müller. Wichtige Punkte dabei waren die klare Definition von Aufgaben, eine offene Kommunikation und eine regelmäßige Feedbackkultur. Ein Ergebnis für Bad Waldsee stellt zum Beispiel die Neuformulierung der Kulturförderrichtlinien dar. Zudem legte das Projekt den theoretischen Grundstein für den sich zeitgleich gründenden Kulturbeirat, der aus ständigen und fachbezogenen Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Kultur besteht.

Als Resultat der Erhebungen hat Selina Müller schließlich ein Modell ausgearbeitet, das die Relationen der Kulturakteure und deren Aufgaben anhand eines „Kulturspielfelds“ veranschaulicht. Das Modell soll auch für andere Kommunen vergleichbarer Größe als Hilfestellung dienen, um ihre Kulturarbeit erfolgreich weiterzuentwickeln.

Selina Müller hat an der DHBW Ravensburg Freizeitwirtschaft studiert, sie arbeitet nach dem Projekt bei der Stadt Weingarten als Sachgebietsleiterin Tourismus. An dem Projekt, das von Seiten der DHBW Ravensburg von Prof. Dr. Anja Brittner-Widmann begleitet wurde, haben ihr der wissenschaftliche Ansatz und das eigenverantwortliche Arbeiten besonders gefallen, verbunden mit dem Praxisbezug.

Um die Folgen der Corona-Pandemie zu dämpfen hat das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg mit einem „Brückenprogramm Touristik“ die Vernetzung von Hochschulen und Unternehmen forciert. Rund 25 Projekte wurden dazu 2021 gefördert. Auch die DHBW Ravensburg war dabei mit fünf Projekten vertreten. Die Hochschulen im Land verfügen über jene Expertise und ebenso qualifizierte wie motivierte Absolvent*innen, die für die nötigen Innovationsimpulse im Tourismus nützlich sind.  In den Projekten im „Brückenprogramm Touristik“ sollten Ideen und Strategien – Geschäftskonzepte, Produkte, alternative Nutzungskonzepte und ähnliches – für Unternehmen und Organisationen entwickelt werden.