„Wenn man will, kann man in Ravensburg Bande fürs Leben knüpfen“

Josefine Mrosek, stellvertretende Direktorin und Head of Sales im Felix im Lebendigen Haus Leipzig, hat den Deutschen Hotelnachwuchspreis 2021 gewonnen. Sie hat an der DHBW Ravensburg Hotel- und Gastronomiemanagement studiert und erzählt in einem Interview über ihr Studium, ihren anschließenden Werdegang und ihre Leidenschaft für die Hotellerie.

Frau Mrosek, Sie arbeiten seit zwei Jahren und damit vom Start dieses Konzepts im Felix und sind unter anderem auch für ihre Arbeit dort nun mit dem Hotelnachwuchspreis ausgezeichnet worden. Was ist das Besondere an Felix und an Ihrer Aufgabe dort?

Josefine Mrosek: Das Felix ist ein Aparthotel in einem ganz speziellen Immobilienkonzept, im „Lebendigen Haus“. Wir haben 322 Appartements und das Besondere daran ist, dass die Gäste von einem Tag bis zu einem Jahr bei uns übernachten können. Wir haben hier alles unter einem Dach – vom Appartement über die Gastronomie, Eventlocation, Kultur, Fitnessstudio bis zu Einkaufsmöglichkeiten. Es ist spannend, so ein neues Konzept umzusetzen und von Beginn an dabei zu sein. Ich arbeite derzeit als Head of Sales und Assistant Managerin in unserm Haus in Leipzig. Dieses Jahr kam es zudem dazu, dass ich ganz ungeplant für ein halbes Jahr die komplette Führungsverantwortung im Felix Dresden übernommen habe.

Gerade für die Hotellerie war dieses Jahr eine turbulente Zeit. Worauf kommt es besonders an, wenn Sie darauf zurückblicken?

Täglich die Vorbildfunktion leben und sich nicht vom Strudel der Ereignisse mitreißen lassen. Vielmehr anpacken und mit den Mitarbeitern auch während der Kurzarbeit einmal die Woche, wenn möglich einzeln telefonieren, so dass sie sich mitgenommen fühlen. Dabei positiv bleiben und keine falschen Hoffnungen wecken. Für uns ist aktuell die größte Herausforderung sich in Geduld zu üben, abzuwarten und sich dennoch bestmöglich auf die Zeit nach dem Shutdown vorzubereiten.

Sie haben in Ravensburg Hotel- und Gastronomiemanagement studiert, ihr Partnerunternehmen im FHG-Modell war das Hotel Bareiss, vor dem Studium absolvierten Sie eine Lehre zur Restaurantfachfrau. Nach acht Jahren im Schwarzwald folgten Stationen in Hotels in Wilhelmshaven, Südafrika und Frankreich. Das sind viele Erfahrungen. Blicken Sie denn heute dennoch auf Ihr Studium an der DHBW Ravensburg zurück?

Ich habe 2010 bis 2013 an der DHBW Ravensburg studiert, aber es kommt mir vor, als ob es gestern gewesen wäre. Ravensburg ist eine tolle Studentenstadt und zu einem dualen Studium kann ich nur jedem raten. Das Studium ist die Basis für alles weitere im Berufsleben und beim inhaltlichen Niveau legt die DHBW Ravensburg die Latte auch im Vergleich zu anderen Hochschulen schon sehr hoch. Sehr gut finde ich für unsere Branche auch das FHG-Modell – ich fand es sinnvoll, vor dem Studium schon eine Ausbildung zu machen. Schön ist es auch, dass wir Kommilitonen von damals uns immer noch regelmäßig sehen. Wenn man will, kann man in Ravensburg Bande knüpfen, die ein Leben lang halten.

Ihre Eltern hatten bereits ein Hotel, Sie sind quasi im und mit dem Hotel groß geworden. Was fasziniert Sie an dem Metier?

Am meisten mag ich, dass jeder Tag anders ist. Für mich kam beruflich nur ein Job in der Hotellerie in Frage.

Was sehen Sie bei Ihrer Arbeit als größte Herausforderung?

Mitarbeiter auf die gemeinsame Reise mitzunehmen, sie zu motivieren, wertzuschätzen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln, damit wir den Gästen ein Erlebnis vermitteln und sie begeistert hinausgehen.