Der Einfluss von Corona auf das Kaufverhalten

Studierende BWL-International Business der DHBW Ravensburg haben den Einfluss der Corona-Pandemie auf der Kaufverhalten der Generation Y in Deutschland und in Südafrika untersucht. Eine Erkenntnis: In beiden Ländern ist der Kauf von Kleidung und Freizeitartikeln zurückgegangen – in Südafrika stärker als in Deutschland.

Die Studierenden haben 1625 Personen der Generation Y, also der zwischen 1980 und den späten 1990er Jahren Geborenen befragt. Hauptziel der Studie war es, den Einfluss von Eigenschaften wie Angst oder Stress in dieser Zeit auf das Kaufverhalten zu untersuchen. Ein weiterer Aspekt war der Ländervergleich Deutschland – Südafrika. In der Online-Auftaktveranstaltung gab Professor Vannie Naidoo von der University of Kwazulu-Natal den Studierenden dabei einen Einblick in die Situation in Südafrika. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Thomas Dobbelstein, Unterstützung bekamen die Studierenden vom Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK).

Veränderungen im Kaufverhalten

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass in allen Pandemiephasen die Kaufintensität für Lebensmittel, Drogerieartikel, Medikamente und Artikel zum persönlichen Schutz gestiegen ist. In beiden Ländern ist der Wunsch nach einem Kauf von Kleidung und Freizeitartikel hingegen deutlich zurückgegangen, in Südafrika stärker als in Deutschland. Während der Alkoholkauf in Deutschland unverändert bleibt, geht er in Südafrika gesetzesbedingt stark zurück.

Angst vor COVID-19 in Südafrika deutlich größer als in Deutschland

Auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 7 (sehr hoch) ist die Corona-spezifische Angst in Südafrika mit 5.07 deutlich höher als in Deutschland mit 2.61. Länderübergreifend geben 71% der Befragten an, nur in Geschäfte zu gehen, wenn sie wirklich etwas benötigen. Allerdings haben 59% der Befragten trotz COVID-19 noch Spaß am Einkaufen. Unter den abgefragten Eigenschaften wie Angst, persönliches Wohlbefinden oder Optimismus hat die Angs den größten Einfluss auf das Kaufverhalten. Das zeigt sich beim Kauf von Lebensmitteln, Drogerieartikeln, Medikamenten und Artikeln zum persönlichen Schutz. Entsprechend der größeren Angst ist der Effekt in Südafrika ausgeprägter. Für Stress gilt: Je höher der empfundene Stress, desto mehr Alkohol wird gekauft.

Einfluss von Bildung und Wohnort

Sowohl in Deutschland als auch in Südafrika ist die Angst vor COVID-19 in Großstädten deutlich größer als auf dem Land. Zudem nimmt die Angst mit höherem Bildungsstand zu und ist bei Selbstständigen besonders groß.