Formula Student Hockenheim: Nach drei Siegen in Folge geht eine großartige Serie zu Ende

Drei Siege in Folge hatte das Global Formula Student-Team (GFR) von DHBW Ravensburg und Oregon State University zuletzt beim renommierten Heimrennen in Hockenheim hingelegt. Ein kleines Wunder im unberechenbaren Rennsport. Dieses Mal kam für den Verbrenner-Rennwagen im abschließenden Ausdauerrennen nach dem Fahrerwechsel das Aus. Am Ende landete das Team auf Platz 24, für den Elektrorennwagen war es Platz 11.

Das kann im Rennsport immer passieren: Nach dem obligatorischen Fahrerwechsel kam der Verbrenner-Rennwagen nicht mehr in Fahrt und blieb liegen. Null Punkte im Ausdauerrennen zerstörten die Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis, welches das GFR-Team bis dahin angepeilt hatte. Zwei erste Plätze verbuchte das Team aus Friedrichshafen und Oregon in Teilkategorien bis dahin: im Autocross, einem 800 Meter langen Parcours mit Hindernissen und Kurven, sowie bei der Business Presentation, bei der es mit dem Geschäftsmodell zu überzeugen gilt. Am Ende stand Platz 24 unter 73 Teams.

Die Enttäuschung beim Weltranglistenführenden in der Formula Student ist zwar groß. Die vergangene Saison war mit sieben Siegen in Folge geendet. Auf eine fantastische Serie folgten nun 2016 sehr gute Ergebnisse mit Platz 2 in Spielberg und Platz 4 in Michigan. Und eben der Ausfall beim Ausdauerrennen in Hockenheim. Ein Trost allerdings: Mit Auto und Technik ist und bleibt das Team auf dem richtigen Weg. Mit dem Quäntchen Glück wird der Weltranglistenführende in der kommenden Saison wieder Spitzenplätze anvisieren.

Der Elektrorennwagen schaffte in Hockenheim Platz 11 unter 38 Teams. Platz 1 gab es für die Business Presentation und Platz 2 für den Kostenplan. Der Sieger in der Gesamtwertung kam in Hockenheim aus Karlsruhe. In Spielberg hatte der Elektrorennwagen vor knapp zwei Wochen bereits mit Platz 5 einen sehr guten Auftritt hingelegt.

Das Besondere am Global Formula Racing-Team ist die Kooperation der DHBW Ravensburg und der Oregon State University. In Übersee wird der Verbrenner-Rennwagen zusammen gebaut, am Bodensee die Elektroversion. Die Autos sind eine absolute Koproduktion – auf beiden Kontinenten wird konstruiert, gebaut, beschafft, optimiert. Und schlussendlich ausgetauscht – ab Februar werden verschiedene Container über den Ozean geschickt. Auch die Studenten beteiligen sich am regelmäßigen Austausch, neben dem Auslandssemestern sind bei den Europarennen rund 25 amerikanische Studenten dabei. Ansonsten behelfen sich die Studenten mit Skype, die Teamsprache ist Englisch. Etwa 100 Studenten sind so über beiden Kontinenten vernetzt. Der Erfolg spricht für sich: Das Team vom Boden- und aus Übersee ist derzeit Weltranglistenführender in der Formula Student der Verbrenner-Rennwagen. Und auch der Elektrorennwagen kann bereits einige Plätze auf dem Podest verbuchen. 

Info Formula Student: Bei der Formula Student bauen Studenten in Teamarbeit einen einsitzigen Rennwagen, um damit bei verschiedenen Wettbewerben gegen Hochschulteams aus der ganzen Welt anzutreten. Es gewinnt aber nicht einfach das schnellste Auto, sondern das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten. Weltweit gibt es inzwischen zehn Wettbewerbe, zwei in den USA und je einen in England, Spanien, Deutschland, Italien, Österreich, Australien, Japan und Brasilien. Es ist jedem Team überlassen, zu wie vielen und zu welchen Wettbewerben es sich anmeldet, an den einzelnen Rennen nehmen bis zu 120 studentische Teams teil. Die DHBW Ravensburg nimmt 2016 zum elften Mal an dem Bewerb teil – seit 2011 startet GFR neben dem Verbrenner-Rennwagen zusätzlich mit einem Elektro-Rennwagen. Das Team ist derzeit Weltranglistenführender unter 507 gelisteten Teams.