Es werde Licht: Solaranlagen für zwei Schulen in Kamerun

Zwei Wochen lang waren vier Studierende vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg im Auftrag des ISC Konstanz in Kamerun, um dort zwei Schulen mit Solaranlagen auszustatten. Und vor allem: Um Schüler vor Ort in Solar-und  Elektrotechnik sowie in der Wartung dieser Anlagen zu schulen. „SLAK – Strom und Licht für Arme in Kamerun“ heißt die Initiative des International Solar Energy Research Center Konstanz (ISC), bei der in Dörfern in Kamerun gemeinsam mit einem Projektpartner vor Ort Häuser mit Solaranlagen ausgestattet werden.

Vier solare Projekte hat das ISC Konstanz im Regenwald von Kamerun bereits verwirklicht. Die Studierenden der DHBW Ravensburg waren zum ersten Mal mit dabei. „Es war eine einzigartige Erfahrung, wir sind mit unglaublich vielen Eindrücken wieder nach Hause gekommen“, sagt Katharina Kochems. Genau wie ihre Kommilitonen Wiebke Behrends und Adrian Wenzel studiert sie Elektrotechnik an der DHBW Ravensburg, Jan Vollmuth ist angehender Wirtschaftsingenieur. Den Kontakt zum ISC knüpfte Prof. Dr. Gunnar Schubert, Studiengangsleiter Energie- und Umwelttechnik.

Auf ihre Aufgabe in Kamerun haben die vier DHBW Studierenden sich bereits zuhause am See vorbereitet: Sie bereiteten Unterrichtsstunden in Solar- und Elektrotechnik vor, ein Thema im Unterricht war auch die Wartung der Anlagen. Schließlich sollten die beiden Schulen in Bodbadjang und in Ndambog nachhaltig mit Solarstrom versorgt werden.

Los ging es schließlich im Januar für zwei Wochen. Neben den DHBW Studierenden mit dabei war auch Monika Sarkadi vom ISC und Paul Ngwé Mbeleg – er lebt seit vielen Jahren in Konstanz und unterstützt immer wieder seine Heimat. Im Regenwald von Kamerun wurden die solaren Botschafter herzlich empfangen. „Am ersten Tag gab es erstmal ein Fest und am letzten ebenso“, erzählt Katharina Kochems. Dazwischen hatten die Studenten aber Zeit genug, um die Schüler in Solar- und Elektrotechnik zu schulen, die wichtigsten Handgriffe bei der Wartung zu üben und bei der Installation zu assistieren – Theorie und Praxis, ganz wie im Studium. Ziel ist es, dass die Schulen in Bodbadjang und in Ndambog mit Licht versorgt werden können. In den Dörfern gibt es zwar Leitungen, der Strom fließt dort allerdings schon seit vielen Jahren nicht mehr. Neben Strom aus der Steckdose mussten die Gäste auf so manchen Komfort verzichten – die Dusche war der Eimer hinterm Haus, Handyempfang gab es nicht. „Wir haben das alles nicht vermisst“, sagt Katharina Kochems.

Dafür waren die deutschen Studierenden neben der Arbeit knapp zwei Wochen voll ins Dorfleben integriert. Gemeinsam ging es zum Bad an den Fluss, sie erfuhren, wie man Palmwein macht und erlebten vor allem eine unglaubliche Gastfreundschaft – „es war ein einziges Festmahl!“

Motivation, wie Monika Sarkadi vom ISC Konstanz findet, für weitere Projekte in Kamerun. Zurück im Studium sind die DHBW Studierenden auch dankbar über ihre eigenen guten Perspektiven. „Solche Aussichten haben die jungen Leute in Kamerun nicht, viele sind arbeitslos oder höchstens Tagelöhner“, hat Katharina Kochems erlebt. Und auch daran knüpfen die SLAK-Projekte an. In dieser Reihe sind weitere solare Projekte geplant, um Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und eine wirtschaftliche Nutzung dieser Technologie zu etablieren. Mehrere Organisationen und Firmen tragen dieses Projekt, unter anderem die  Louis Leitz Stiftung, BOSCH eBike Systems, die Deutsche Umwelthilfe, die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit und das Deutsche Stiftungszentrum.