DHBW-Studenten wollen Satelliten ins All schießen

Studenten vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg planen, einen Satelliten zu konstruieren und ins All zu schießen – SeeSat heißt das Projekt. Bevor es vom See ins All geht, gibt es noch viel zu tun.  Die ersten Arbeitspakete sind aber bereits geschnürt und erste Prototypen gebaut, derzeit läuft zudem auch die Suche nach Unterstützern für SeeSat.

Am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg werden ständig ehrgeizige Projekte ersonnen, die den Studenten anspruchsvollen Stoff für Studienarbeiten bieten. Der Bau eines kleinen Satelliten, genannt Cubesat, wird die Studenten der Luft- und Raumfahrt- sowie Nachrichtentechnik die kommenden Jahre beschäftigen.

Was haben sie vor? SeeSat soll aus drei Würfeln mit jeweils zehn Zentimetern Kantenlänge bestehen (3U Cubesat). Ein Würfel enthält den zentralen Steuerrechner und Sensoren sowie Aktoren zur Lage- und Bahnregelung, der zweite die Spannungsversorgung und die Kommunikationseinheit mit der Bodenstation und der dritte ist für Nutzlasten vorgesehen. Der Satellit soll einmal in einem niedrigen Orbit in einer Höhe von 200 bis 300 Kilometern um die Erde kreisen. Ein On-Board-Computer sammelt Daten und sendet diese per Antenne zu einer Bodenstation, die die Studenten ebenfalls noch entwickeln müssen. Eine weitere Aufgabe: Der Satellit soll über ein Solar-Panel und entsprechende Speicher mit Energie versorgt werden.

Welchen Nutzen hat solch ein Cubesat? Er dient als „Vehikel“, um neue Technologien ins All zu tragen und dort unter realen Bedingungen zu testen. Die Studenten sind derzeit auf der Suche nach Firmen, die solch ein Angebot gerne nutzen möchten. Einen ersten Kontakt gibt es bereits: Ein Interessent kann sich vorstellen, an Bord des DHBW-Satelliten seinen Kleber unter den Bedingungen im All zu überprüfen.

Für den Weg ins All wird sich der DHBW-Satellit übrigens eine „Mitfluggelegenheit“, etwa bei einem Wettersatelliten, suchen – so ein Raktetenstart ist teuer.

Zwölf Studenten arbeiten bereits an SeeSat, ein erster Prototyp war auf der Langen Nacht der Technik im Campus Fallenbrunnen zu sehen. Unterstützt werden die Studenten von Dr. Hans Jürgen Herpel und von Sascha Wanninger, beides Dozenten an der DHBW und von Airbus Defence & Space. Die dortige technische Ausbildung ist ebenfalls mit einigen Arbeiten an dem Projekt beteiligt. Von Seiten der DHBW ist Prof. Dr. Karl Trottler mit dabei.

Info: Die DHBW-Studenten suchen noch Unterstützer für ihr Projekt SeeSat, sei es als Sponsor oder als Firma, die eine neue Technologie oder ein Material im Orbit validieren möchte. Kontakt: trottler@dhbw-ravensburg.de oder seesat@web.de.