„Der Trend geht wieder zu reinen Präsenzveranstaltungen“
KI in Eventagenturen: Das war ein Fokusthema bei der Befragung von Prof. Dr. Bernd Radtke vom Studiengang Messe-, Kongress- und Eventmanagement der DHBW Ravensburg im Rahmen seines mehrjährigen Panel-Forschungsprojekts. Rund 1.800 Eventagenturen wurden dabei zum dritten Mal befragt. Die Studie mit einer Rücklaufquote von rund 10% liefert Ergebnisse darüber, was die Agenturen derzeit bewegt.
Aktuelle Eventformate: Präsenz, digital oder hybrid?
„Der Trend geht wieder zu reinen Präsenzveranstaltungen, Hybridveranstaltungen dürften sich auf 10% einpendeln“, sagt Prof. Dr. Bernd Radtke. Hier das Ergebnis der Befragung:
Anteil Präsenzveranstaltungen 2024 87%
Digitale Veranstaltungen 2024 4%
Hybride Veranstaltungen 2024 9%
KI in der Eventagentur-Branche
Ganz klar macht KI auch nicht vor Eventagenturen halt. Aber für welche Aufgaben und Prozesse nutzen sie KI ganz konkret? Ganz oben steht da die Erstellung von Text-Content (73%, Bild-Content: 50%). Gefolgt von der Recherche (63%) und der Ideenfindung / Kreativaufgaben (54%),
Tool: Eingesetzt wird dabei zu 47% ChatGPT. Die Tool-Landschaft ist aber dennoch vielfältig, denn auch viele, viele andere Tools kommen im einstelligen Prozentbereich zum Einsatz.
Die meisten Agenturen (65%) geben unter 1.000 Euro pro Monat für Lizenzen aus. Beim Know-how ganz weit vorne ist autodidaktisches Lernen (73%) – Schulungen spielen bisher eher eine geringe Rolle.
Das beschäftigt die Agenturen: Kosten sind das Top-Themen der Branche
Erneut Top-Thema Nr. 1, was 67% aller Agenturen im Januar 2025 sehr stark oder eher stark beschäftigt, sind Kostensteigerungen (67%), gefolgt von der Wirtschaftlichen Entwicklung / Zukunft in Deutschland mit 63%. Die Kosten rücken damit aktuell noch weiter in den Fokus. Weniger Gedanken oder Sorgen als in den beiden Jahren davor machen sich die Agenturen dagegen über die Rekrutierung guter Nachwuchskräfte.
Bereits in der dritten Befragung auf einem Top 3-Platz ist der Aspekt „Klarheit des Briefings durch den Auftraggeber“ – das beschäftigt 48% der Agenturen.
Alle Nennungen:
Kostensteigerungen 67%
Wirtschaftliche Entwicklung/Zukunft in Deutschland 63%
Klarheit des Briefings durch den Auftraggeber 48%
Einsatz von KI bei der Konzeption und Planung von Events 46%
Bürokratiehemmnisse 40%
Steigerung der Erlebnisqualität durch immersive Erlebniswelten 40%
Demokratiegefährdende Entwicklungen europaweit/weltweit 38%
Rekrutierung guter Nachwuchsführungskräfte 38%
Akuter Mangel an Mitarbeitenden zur Projektumsetzung 27%
Echte, messbare Nachhaltigkeit von Events 23%
Einsatz von KI bei der Durchführung von Events 18%
Einsatz von KI bei der Nachbereitung/Analyse von Events 17%
ISO-Zertifizierungen (z.B. ISO 20121, ISO 9001, etc. 14%
Technischer „Gigantismus“ 8%
Info zur Person: Prof. Dr. Bernd Radtke ist seit 2017 Leiter des Studiengangs Messe-, Kongress- und Eventmanagement (MKE) an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Ravensburg und seit 2023 zusätzlich Wissenschaftlicher Leiter des Masterstudiengangs Marketing am Center for Advances Studies (CAS) der DHBW. Er fokussiert sich auf die Themengebiete Brand Experience, Festivalisation sowie die Eventagentur-Branche. Im Studiengang MKE der DHBW Ravensburg wurden in den 25 Jahren seines Bestehens zusammen mit rund 200 Dualen Partnerunternehmen über 2.000 Bachelorabsolvent*innen ausgebildet. Der Studiengang ist mit aktuell rund 300 Studierenden und über 100 branchenerfahrenen Dozent*innen der führende in diesem Segment im deutschsprachigen Raum.