Karrierewege in MINT-Berufen
EmpowerMINT: Unter diesem Titel hat eine Projektgruppe von Studentinnen im Wirtschaftsingenieurwesen es sich zum Ziel gesetzt, junge Frauen für die Technik zu begeistern. Unter anderem mit einer Podiumsdiskussion mit inspirierenden Frauen, die über ihre Lebens- und Berufswege berichteten. Die sechs Frauen aus unterschiedlichen technischen Branchen sprachen über ihre Erfahrungen, Herausforderungen sowie Erfolge und machten Mut, neue Wege zu gehen.
„Ich habe einfach viel ausprobiert und mich auf mein Bauchgefühl verlassen“, erklärte Katrin Fichtl, Senior Vice President HR bei ZF. „So findet man Schritt für Schritt seinen Weg.“
Dr. Miriam Haerst, Mitgründerin des 3D-Druck-Unternehmens Kumovis, ergänzte: „Sei ehrlich zu dir selbst. Im Bewerbungsgespräch solltest du deine Stärken selbstbewusst darstellen.“
Die Diskussion machte deutlich, dass berufliche Wege selten linear verlaufen. Regina Frech, Director Operations bei Aptar, betonte: „Wenn die Chemie im Team stimmt und man bereit ist zu lernen, kann daraus viel entstehen.“
Auch der Umgang mit Herausforderungen spielte eine große Rolle. Teresa Ilg, Teamleiterin im Quality Planing bei Liebherr, erzählte: „Ich wurde mal als ‚zu emotional‘ bezeichnet – dabei ging es um berechtigte Kritik. Wichtig ist, die Ruhe zu bewahren und das Gespräch professionell weiterzuführen.“
Dass auch der Mut zum Einfordern von Entwicklungsmöglichkeiten wichtig ist, schilderte Stefanie Kaub aus ihrer Zeit als Leiterin Qualitätsmanagement bei Mercedes-Benz: „Ich habe das Gespräch mit meinem Vorgesetzten gesucht und klargemacht, dass ich bereit bin zu lernen. Es lohnt sich, für seine Ziele einzustehen.“
Eva Harnisch, Head of R&D bei IONIQ Skincare, machte den Studierenden ebenfalls Mut: „Fangt einfach irgendwo an, man muss nicht direkt den perfekten Einstieg finden. Hauptsache, man bleibt in Bewegung.“
Der Abend endete bei Getränken und Gesprächen, mit neuen Kontakten, vielen Impulsen und der klaren Botschaft: Technische Berufe brauchen Diversität.
Der Einsatz der Projektgruppe wurde nicht nur durch das großartige Feedback zu der Podiumsdiskussion belohnt: Mit EmpowerMINT belegten sie beim Technikforum der DHBW Ravensburg zudem Platz 2. Begleitet wurde das Projekt von der örtlichen Gleichstellungsbeauftragten Alexandra Ottler. Die Studentinnen hoffen, mit EmpowerMINT einen nachhaltigen Impuls für mehr Sichtbarkeit, Austausch und Mut für Frauen im MINT-Bereich gesetzt zu haben.