Um was geht es in der Promotion, Ann-Cathrin Doelzer?

Ann-Cathrin Doelzer ist seit Juli 2022 an der DHBW, zuerst als Studiengangsmanagerin für den Studiengang Agrarwirtschaft und seit April 2024 als akademische Mitarbeiterin für das Zentrum für Life Science (ZLS). Sie promoviert im Bereich Pferdewirtschaft.

Was machst du in deiner Dissertation?

(Arbeits-)Titel der Promotion: Qualitätsbetrachtung von Raufutter und Einstreu in der Pferdewirtschaft

In meinem Dissertationsprojekt analysiere ich die Qualität von Heu und Stroh-Einstreu in der Pferdehaltung, insbesondere hinsichtlich Hygiene, Nährstoffgehalt und deren Auswirkungen auf die Pferdegesundheit. Ziel ist es, geeignete Hygienisierungsmaßnahmen zu identifizieren, die die Staub- und Keimbelastung verringern und damit das Tierwohl fördern.

Warum beschäftigst du dich mit dem Thema? Welchen Impact willst du schaffen?

Seit über 20 Jahren widme ich mich der Verbesserung der Pferdehaltung, da meine Familie einen Pferdepensionsbetrieb führt. Das Wohl und die Gesundheit der Pferde standen für mich stets im Vordergrund, weshalb es naheliegend war, mein Promotionsthema entsprechend auszurichten. Atemwegserkrankungen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Pferden, wobei die Staubentwicklung durch Raufutter und Einstreu eine zentrale Rolle spielt. Mit meiner Arbeit möchte ich praktische Lösungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Pferdewirtschaft entwickeln, Tiergesundheit und Haltungsbedingungen verbessern.

Was machst du sonst noch im FIT-Zentrum?

Hauptsächliche unterstütze ich die Mitglieder des Zentrums bei fachübergreifenden Projekten und Projektanträgen, organisiere Veranstaltungen und unterstütze bei Messeauftritten.

Warum promovierst du?

Mich fasziniert die wissenschaftliche Weiterentwicklung – sowohl persönlich als auch fachlich. Schon lange hege ich den Wunsch, mich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und zur Expertin zu werden. Darüber hinaus möchte ich mit meiner Forschung einen bedeutenden Beitrag zur Praxis leisten.

Was war das größte Highlight und das größte Lowlight bei deiner Promotion bisher?

Ein besonderes Highlight ist für mich das entstehende Netzwerk von Experten im Bereich der Pferdehaltung, das sich durch meine Forschung an diesem Thema eröffnet. Dies stärkt meine Motivation immer wieder aufs Neue. Ein Lowlight hingegen ist die teilweise sehr zeitaufwändige Organisation der Versuche und Probennahmen mit verschiedenen Pferden in unterschiedlichen Ställen – das stellt eine große logistische und koordinative Herausforderung dar.

Wo trifft man dich an, wenn du nicht an der DHBW bist?

Das ist ganz einfach zu beantworten – im Pferdestall bzw. auf dem Pferderücken. Das ist für mich der ideale Ausgleich zum Schreibtisch. An den Wochenenden tausche ich meine Reitstiefel mitunter gegen Wanderschuhe und gehe in die Berge für kleinere und größere Wandertouren – gerne auch mit Klettersteig.

Was wolltest du als Kind werden, wenn du mal groß bist?

Tierärztin – schon als Kind war mir früh bewusst, dass ich mit Tieren arbeiten und zu ihrem Wohl beitragen möchte. Heute bin ich froh, einen anderen Weg eingeschlagen zu haben, denn täglich nur kranke Tiere zu behandeln, wäre für mich auf Dauer zu belastend gewesen. Stattdessen habe ich nun die Möglichkeit, präventiv zu handeln und durch meine Forschung einen umfassenderen Beitrag zur Tiergesundheit zu leisten.