Eine Branche wird immer internationaler

Seit mehr als 40 Jahren war Hermann Pfaff in verschiedenen Unternehmen der Erwin Hymer Group in der Geschäftsleitung tätig. Eine Zeit, in der die Caravaning Branche deutlich gewachsen ist und sich immer internationaler aufstellte. Beim Executive Dinner des Fördervereins der DHBW Ravensburg (VFA) ging es dieses Mal um interkulturelle Kompetenzen in Europa, den USA und China. Bei dem Dinner haben Studierende regelmäßig die Gelegenheit, mit interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch zu kommen.

Als Hermann Pfaff 1979 bei Hymer startete, war das internationale Geschäft noch bescheiden. „Mein erster kultureller Schock als Oberschwabe war die Vertriebsleitung in Norddeutschland“, so Pfaff. Als er den Export übernahm, bezog sich das vor allem auf den Ausbau der Händlerorganisation in Skandinavien, England und Südeuropa. Es folgten sieben Jahre als Geschäftsführer bei dem italienischen Tochterunternehmen Laika einem italienischen Reisemobilhersteller.

Heute geht der Blick bei Hymer auch stark über die europäischen Grenzen hinaus. Damit verbunden ist auch der Blick auf die interkulturellen Kompetenzen. Beispiel China. Ein noch kleiner aber wachsender Caravaning-Markt ist natürlich auch für Hymer aus Bad Waldsee interessant. Es begann die Suche nach einem Joint Venture und die Einsicht, „mit einer ganz anderen Arbeitsweise“ konfrontiert zu werden. Eine der Erkenntnisse von Hermann Pfaff: „China ist ein schwieriger Markt, und es ist nicht einfach die Mentalität und der Arbeitsweise dort zu verstehen und damit klar zu kommen“.

Ebenfalls ein riesiger Caravaning-Markt ist die USA. Nicht nur der Markt, sondern auch die Fahrzeuge haben dort eine andere Dimension. Seit 2018 ist Hymer eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von THOR Industries, die Amerikaner sind der weltweit führende Hersteller von Freizeitfahrzeugen.

Hermann Pfaff ist ein leidenschaftlicher Caravaner und setzt sein Netzwerk inzwischen unter anderem als Präsident des Caravaning Industrie Verbands in Deutschland und Europa ein. Und auch das hat interkulturelle Aspekte. Ein Beispiel: So konnte erwirkt werden, dass China und Korea gleiche oder ähnliche Zulassungsstandards haben wie Europa. Extrem wichtig für den Export in diese Länder für die weiter boomende Caravaning-Industrie.

Der Abend brachte jede Menge Einblicke für die Studierenden. Interdisziplinär zu diskutieren ist ein Ziel des Executive Dinners. Auch der Veranstaltungsort war gut gewählt: Gastgeberin des Abends im „Meersalz“, Dominique Essink, ist Alumna der DHBW Ravensburg.