DHBW Ravensburg als Motor im EU-Projekt INCOME Tourism

Hochschulstudium und Arbeitsrealität passen vielfach nicht optimal zusammen. Unternehmen beobachten oft, dass den Absolvent*innen die Soft Skills und der Bezug zur Praxis fehlen. In dem Kooperationsprojekt INCOME Tourism haben sich daher Hochschulen, Unternehmen und Verbände aus dem Bereich Tourismus aus sechs Ländern zusammengetan, um Anforderungen der Branche zu benennen und in das Curriculum einzubinden. Eine besondere Rolle kam dabei der DHBW Ravensburg zu, die mit ihrem dualen Studienmodell bereits viel Erfahrung und Expertise an der Schnittstelle von Theorie und Praxis sowie der Einbindung von Soft Skills in die Lehre mitbringt. Am Ende des von der EU geförderten Projekts steht nun nach dreieinhalb Jahren ein Memorandum of Cooperation, das festlegt, dass die Partner ihre Ziele weiterverfolgen und weiter den Austausch zu diesen Themen pflegen.

Ziel des Projekts war es, Lern- und Studienmodelle zu entwickeln, die die Studierenden optimal auf die Praxis in der Tourismusbranche vorbereiten. Hochschulen, Firmen und Verbände aus Portugal, Spanien, Italien, Malta und Kroatien waren dabei. Als Experten dabei waren Professor*innen aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Event sowie das International Office der DHBW Ravensburg. Mit dem dualen Studienmodell lebt die DHBW Ravensburg die Verknüpfung von Theorie und Praxis sowie die Integration von Soft Skills in Studium bereits seit mehr als 40 Jahren vor. Von diesen Erfahrungen konnten die Projektpartner profitieren. Sie haben bewusst das duale Modell der DHBW Ravensburg nicht adaptiert, sondern auf ihre Besonderheiten zugeschnittene eigene praxisintegrierende Elemente entwickelt. INCOME Tourism steht dabei für Innovative Cooperation Business-Hei Learning Model for tourism.

Ganz konkret wurden in den Ländern Lerntrios gebildet – bestehend aus Studierenden sowie Ausbilder*innen in den Betrieben und Hochschulen. Ihre Erfahrungen flossen dabei in die Ausgestaltung der dualen Elemente ein. Viele der geplanten realen Treffen und Konferenzen mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden – viel Input lieferten dafür vier Webinare, die auch aktuell weiter abrufbar sind. Dabei ging es etwa um die Perspektive der Studierenden – die sich Mithilfe von Kurzfilme mit den DHBW-Studierenden austauschen konnten. Bei einem weiteren Webinar erläuterten Partnerunternehmen der DHBW Ravensburg, welchen Vorteil und welchen Nutzen das duale Studium konkret für sie hat. Beeindruckend für die Kooperationspartner waren dabei die Statements von Vertretern des Erbprinz Ettlingen, des Festspielhauses Bregenz und von der Baiersbronn Touristik. Wie integriert man Soft Skills in den Lehrplan? Das demonstrierten Professor*innen der DHBW Ravensburg indem sie Einblicke in ihre Lehrmethoden gaben – vom Planspiel bis zu praktischen Integrationsseminaren. Nicht kopieren, sondern eigene praxisintegrierende Elemente entwickeln – dafür hatte die DHBW Ravensburg viel „Best Practice“ geliefert.

Ein weiteres nachhaltiges Element des Projekts ist eine App mit einem Methodik-Katalog für die Lehrenden und die Ausbilder*innen in den Betrieben, die den Teilnehmer*innen am Ende nun zur Verfügung steht.

Zum Abschluss des geförderten Kooperationsprojekts haben die Projektpartner ein Memorandum of Cooperation unterschrieben. „In den dreieinhalb Jahren ist ein informelles Netzwerk entstanden, in dem die Partner sich weiter austauschen, vernetzen und unterstützen werden“, sagt die Projektkoordinatorin Stefanie Maurus. Sie ist sich sicher, dass die Projektbeteiligten die Herausforderung angenommen haben, Tourismusbranche und Ausbildung an den Hochschulen gemeinsam weiterzuentwickeln.

Alle Informationen und die Webinare sind über die Website www.income-tourism-project.eu verfügbar.

Teilnehmer*innen der DHBW Ravensburg:

Projektleitung: Stefanie Maurus

Studiengang BWL-Tourismus, Hotellerie und Gastronomie: Prof. Dr. Conny Mayer-Bonde, Prof. Dr. Jan Specht, Prof. Dr. Carsten Brehm

Studiengang BWL-Messe-, Kongress- und Eventmanagement: Prof. Dr. Stefan Luppold

International Office: Thomas Schieber