„Working out loud“ im studentischen Selbstversuch

Studierende am Technikcampus Friedrichshafen tüfteln nicht nur an rein technischen Lösungen. Sie fragen sich auch, mit welchen Methoden sie am besten an ihr Ziel kommen. „Working out loud“ ist solch eine innovative Methode – Verena Dorn, Markus Fischer und Stefan Koch studieren Maschinenbau und haben das „laute Arbeiten“ in einem Selbstversuch ausprobiert, ihre Erfahrungen aufgeschrieben und Empfehlungen vorgelegt, inwiefern die Methode für die Studies der DHBW geeignet ist.

„Working out loud“ ist eine Methode oder vielmehr eine Mentalität. Demnach soll die offene Zusammenarbeit dabei helfen, persönliche Ziele zu erreichen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Man lässt also andere an seiner Arbeit teilhaben und profitiert von seinem Netzwerk. Dazu schließt man sich einem Working out loud-Circle an und erhält zwölf Wochen lang bei den wöchentlichen Treffen jeweils eine neue Aufgabe.

Die Ziele der Studierenden waren breit gestreut – Verena Dorn wollte weniger Plastikmüll produzieren, Markus Fischer bei Präsentationen überzeugender auftreten und Stefan Koch ganz einfach eine erfolgreiche Bachelorarbeit abgeben.

Das Fazit der drei Maschinenbaustudierenden ist durchweg positiv. „Die Teilnahme am Circle war zum einen der Zündfunke, mit diesem Projekt zu beginnen, zum anderen halfen mir die (fast) wöchentlichen Meetings dabei, selbst aktiv zu werden, motiviert zu bleiben und mein Ziel zu erreichen“, sagt Markus Fischer. Verena Dorn hat von den Erfahrungen der Teilnehmer, die nicht aus ihrem sonstigen Umfeld kommen, viele gelernt. Stefan Koch schreibt in seiner Studienarbeit: „Der Aufbau der Circle Guides lässt viele Interpretationsspielräume offen und regt die Probanden dazu an, Eigeninitiative zu entwickeln. Die Kontinuität verhilft dem Probanden dazu, strukturiert, selbstorganisiert und zielgerichtet zu arbeiten. In Kombination mit den Meetings wird auch die Interaktion mit Kollegen gefördert und das Netzwerken erlernt.“

Netzwerken, zielführend vorgehen, das Bewusstsein für Empathie schärfen nennen die Studierenden als wesentliche Vorteile. Ist Working out loud auch für Studierende der DHBW geeignet?  Auf jeden Fall, finden die Methoden-Tester. Allerdings nicht als Pflichtveranstaltung, sondern beispielsweise im Rahmen eines Wahlmoduls

Und was sagt Prof. Dr.-Ing. Thomas Dietmüller zu der Arbeit der Studierenden? „Das offene, vernetzte Arbeiten wird zukünftig immer wichtiger. WOL ist eine hervorragende Möglichkeit, diese Fähigkeiten auszubauen. Voraussetzung ist eine hohe eigene Motivation, denn die Auseinandersetzung mit den Themen ist intensiv – aber lohnend!“