Zeppelin-Stiftung fördert Lernfabrik

Die Friedrichshafener Zeppelin-Stiftung fördert am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg eine Lernfabrik mit 1,9 Millionen Euro. Ziel ist es, Studierende, aber auch Unternehmen optimal auf die Digitalisierung der Industrie vorzubereiten. Geforscht und geschult werden soll ganz praxisnah in einer real aufgebauten Fertigung – in der Lernfabrik.

Industrie 4.0 ist derzeit in aller Munde. Es geht um die Digitalisierung der Industrie und die Verknüpfung der herkömmlichen industriellen Prozesse mit modernen Kommunikationstechnologien. Auf diese sogenannte „vierte industrielle Revolution“ möchte die DHBW Ravensburg ihre Studierenden optimal vorbereiten.  Als duale Hochschule mit rund 1200 Partnerunternehmen ist sich die Hochschule aber auch bewusst, vor welche Herausforderung Industrie 4.0 vor allem kleine und mittlere Firmen stellt.

Herausforderungen, auf die die Lernfabrik die verschiedensten Akteure optimal vorbereiten möchte. Primär dient die Lernfabrik der Ausbildung von Studierenden Technik der DHBW Ravensburg. Sie steht aber auch Unternehmen für deren Ausbildung und Schulung zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt sind Seminare und Fortbildungen – ein Angebot an Unternehmen, um sich über die neuesten Entwicklungen der Produktionstechnik auf dem Laufenden zu halten. Ebenfalls willkommen in der Lernfabrik sind Schüler, die über spezielle Angebote oder auch Praktika eingebunden werden.

Mit der Förderung von 1,9 Millionen Euro wird nun zunächst die Lernfabrik eingerichtet. Zu Beginn sind dafür Räume am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg vorgesehen, auf längere Sicht könnte die Lernfabrik in dem geplanten „Regionalen Innovations- und Technologietransfer Zentrum“ (RITZ) Platz finden. Auch die Suche nach Lernfabrik-Personal kann nun beginnen. Erdacht und ausgearbeitet hat das Konzept Lernfabrik Prof. Dr. Lars Ruhbach, Studiengangsleiter Maschinenbau – Produktionstechnik an der DHBW, verwirklicht wird es gemeinsam mit der IWT Wirtschaft und Technik, dem Weiterbildungsinstitut der DHBW Ravensburg. Die Förderung der Zeppelin-Stiftung ist auf vier Jahre verteilt, später soll sich die Lernfabrik selbst tragen. Die Entscheidung im Friedrichshafener Gemeinderat für die Lernfabrik fiel einstimmig.

 

Forschung – Bildung – Wirtschaft

Mit der Verknüpfung von Forschung, Bildung und Wirtschaft sowie dem damit verbundenen Wissenstransfer in die Unternehmen der Region entsteht derzeit im Fallenbrunnen Einzigartiges. Ob einzelne Initiative oder Großprojekt: die Akteure ziehen dabei am selben Strang.

Folgendes ist bereits verwirklicht oder ist geplant:

Continental Trend Antenna: Der Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg ist Teil von Continental Trend Antenna. Auch hier erforschen und realisieren Studierende mit fachlicher Unterstützung von Continental-Entwicklern und Professoren der DHBW Projekte im Bereich Fahrerassistenzsysteme. 

ZF Innolab:  Studierende der DHBW Ravensburg, deren Partnerunternehmen im Studium die ZF Friedrichshafen AG ist, forschen an Zukunftsthemen wir autonomes Fahren und digitale Geschäftsmodelle.

BodenseeInnovativ:  Ziel ist es, die wissenschaftlichen Einrichtungen vor Ort mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der regionalen Wirtschaft zu vernetzen sowie den Wissensaustausch zwischen den Unternehmen zu intensivieren. Beteiligt daran sind das IWT Wirtschaft und Technik (IWT) als Projektträger sowie die Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH (WFB). Gefördert wird BodenseeInnovativ von der EU sowie vom Land Baden-Württemberg mit 1,9 Millionen Euro.

„Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum“ (RITZ): Für das RITZ steht der Förderbescheid noch aus, es soll von der Stadt Friedrichshafen sowie vom Landkreis betrieben werden soll. Wie BodenseeInnovativ ist auch das RITZ ein sogenanntes RegioWIN-Leuchtturmprojekt. Bei Genehmigung stehen 14 Millionen Euro zur Verfügung, das RITZ ist als Plattform für überbetriebliche Forschung vor allem für kleinere und mittlere Firmen in der Region geplant. In den Labors im RITZ sollen zudem Studierende mit Profis aus der Praxis zusammenarbeiten.