Forschungsprojekt Moormilch

Kick-off für das Forschungsprojekt „Moormilch“: Nachhaltige Grünlandbewirtschaftung mit Milchkühen auf Moor- und Anmoorböden

Wie kann eine klima- und naturschutzgerechte Bewirtschaftung von Moorflächen mit der Milcherzeugung in Einklang gebracht werden? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich das neue Forschungsprojekt mit dem Arbeitstitel „Moormilch“, das am 1. April 2025 offiziell gestartet ist. Ziel ist es, praxistaugliche Konzepte für die Grünlandbewirtschaftung mit Milchkühen auf Moor- und Anmoorböden zu entwickeln – unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und vermarktungsstrategischer Aspekte. Die Region Allgäu-Oberschwaben steht aufgrund der hohen Dichte an Mooren und der großen Bedeutung der Milchwirtschaft dabei im Fokus des Vorhabens.

Das Projekt wird vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) geleitet. Weitere Partner sind die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) der Landkreise Biberach, Friedrichshafen, Ravensburg und Sigmaringen, das Prozessteam Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT – Campus Alpin) sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg (DHBW) mit dem Studiengang Agrarwirtschaft. Die DHBW bringt sich unter fachlicher Mitwirkung von Prof. Dr. Inga Mohr insbesondere in den Bereichen Ökonomie und Vermarktung ein. Ziel ist es, unter anderem Vermarktungskonzepte für die „Moormilch“ zu entwickeln – etwa analog zu Heu- oder Weidemilch – und damit neue Anreize für eine moorschonende Bewirtschaftung zu schaffen.

Am 5. Mai fand die Auftaktveranstaltung im LAZBW und im Pfrunger-Burgweiler Ried statt – einem der bedeutendsten Niedermoorgebiete Baden-Württembergs. Beim gemeinsamen Auftakt standen das gegenseitige Kennenlernen der Projektbeteiligten sowie eine Besichtigung von möglichen Projektflächen im Mittelpunkt.

Im Laufe der Projektlaufzeit bis Ende 2026 werden u.a. hydrologische Voruntersuchungen, Anbau- und Fütterungsversuche mit Rohrschwingel sowie ein umfassender Wissenstransfer in die Praxis durchgeführt. Die Ergebnisse sollen nicht nur zur Treibhausgasminderung beitragen, sondern auch zeigen, wie Landwirtschaft und Klimaschutz erfolgreich zusammenwirken können.