Dr. Ilse Essers-Preis geht an Jana Braun und Hannah Reindle

Jana Braun und Hannah Reindle haben sich als beste Absolventinnen am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg den Dr. Ilse Essers-Preis verdient. Verliehen wird er in jedem Jahr von der Stadt Friedrichshafen. Hannah Reindle hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und Jana Braun Informatik mit dem Schwerpunkt Mobile Informatik.

„Ich freue mich, mit Jana Braun und Hannah Reindle zwei sehr erfolgreiche junge Damen, mit dem Dr. Ilse Essers-Preis auszeichnen zu können. Sie haben Ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen. So wie einst Ilse Essers sind sie zielstrebig und pflichtbewusst und Ihre Leidenschaft galt und gilt den technischen Studiengängen“, so Bürgermeister Dieter Stauber. Er überreichte einen Gutschein für Zeppelin-Flug sowie Übernachtung in Friedrichshafen.

Das Partnerunternehmen von Jana Braun im dualen Studium war Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG in Biberach, ihr Studium hat sie mit der Note 1,1 abschlossen. Und das, obwohl ihr erster Kontakt mit der Informatik gleichzeitig ihr erster Tag im Studium war – ihr Unternehmen hatte ihr das Studienfach nahegelegt. Für das duale Studium hatte sie sich bewusst entschieden: „Dinge, die man selbst ausprobieren kann, machen mehr Spaß und bleiben auch besser im Kopf“, so Jana Braun. Derzeit sattelt sie ein Masterstudium im Bereich Elektro- und Informationstechnik an der Universität Stuttgart drauf und arbeitet parallel bei der Firma Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals GmbH.

Das Partnerunternehmen im dualen Studium von Hannah Reindle war Liebherr-Aerospace in Lindenberg, ihr Studium hat sie mit einer 1,1 abgeschlossen. Inzwischen macht sie einen Master im Bereich Aerospace an der Technischen Universität München. Seit Oktober 2020 ist sie außerdem Stipendiatin des Max-Weber-Programms der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Auf die Frage, wie man mehr Frauen für die Technik begeistern kann, meint Hannah Reindle: „Erzwingen kann man das nicht. Ich denke es hilft auf jeden Fall, wenn man zu Selbstbewusstsein erzogen wird.“ Für die Zukunft liebäugelt sie mit einer Promotion und eventuell einem Start-up.

Ilse Essers hingegen lebte in einer Zeit, in der Frauen in dem Bereich noch jede Menge Hürden in den Weg gestellt wurden. Angefangen beim Besuch der Friedrichshafener Jungenschule, wofür die Eltern erst eine Genehmigung erwirken mussten. Ilse Essers machte erste Erfahrungen im Konstruktionsbüro von Vater Kober in Manzell. Sie studierte und promovierte in München, begeisterte sich fürs Fliegen und ging schließlich als erste Wissenschaftlerin in die Luftfahrtgeschichte ein.