Forschungsförderpreis 2021 geht an PD Dr. Steffen Wild

PD Dr. Steffen Wild (Heidelberg School of Education) ist der diesjährige Preisträger des Forschungsförderpreises der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die besonders innovativ sind oder Nischenthematiken aufgreifen. Wild arbeitete einige Jahre gemeinsam mit Prof. Dr. Ernst Deuer an der DHBW Ravensburg an der Panel-Studie „Studienverlauf – Weichenstellung, Erfolgskriterien und Hürden im Verlauf des dualen Studiums an der DHBW“. Auch die aktuell ausgezeichnete Studie entstand gemeinsam mit Prof. Deuer.

Wild erhält den Preis für die Studie „Digitale Kompetenzen im Dualen (Aus-)Bildungssystem“, die als eine der ersten empirischen Analysen für die Ausprägung von digitalen Kompetenzen im dualen Bildungssystem gilt.  Beschäftigte sehen sich in immer stärkerem Maße mit digitalen Medien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien konfrontiert. Es erscheint daher folgerichtig, dass Beschäftigte von Anfang an in digitalen Kompetenzen geschult werden. „Gerade für das in Deutschland so erfolgreiche duale System, bei dem Lernende sowohl praktische Fertigkeiten im Unternehmen als auch theoretisches Wissen an einer Berufs- oder Hochschule erwerben, gibt es bislang jedoch kaum entsprechende Konzepte“, erklärt Professor Dr. Tobias Dörfler (Institut für Psychologie). Dies liegt laut dem Professor für Pädagogisch-psychologische Diagnostik unter anderem daran, dass für die duale Ausbildung eine eklatante Lücke bei der Erfassung von digitalen Kompetenzen existiert. Dem stimmt Prorektor Spannagel zu und ergänzt: „Die Studie, die Dr. Wild gemeinsam mit Professor Dr. Deuer von der DHBW Ravensburg durchgeführt hat, ermöglicht nun einen ersten Einblick und leistet damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Forschung über das duale Bildungssystem. Aufbauend auf die Studie können nun außerdem entsprechende Bildungsprogramme entwickelt werden“, so Dr. Christian Spannagel, Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung.

Den Forschungsausschuss unter Leitung Spannagels hat neben dem hohen Innovationsgrad insbesondere die methodische Kompetenz Wilds überzeugt: „Uns hat die kompetente Anwendung von methodisch anspruchsvollen Datenauswertungen beeindruckt, die sich an Goldstandards der Empirischen Bildungsforschung orientieren.“

PD Dr. Steffen Wild ist insbesondere den Menschen, die ihn unterstützt und gefördert haben, dankbar, erzählt er bei der Urkundenübergabe. Er erklärt weiter: „Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld soll für die anstehende erneute Datenerhebung im dualen Bildungssystem eingesetzt werden. Hierzu wird die Kooperation mit Professor Dr. Deuer fortgesetzt.“ Und tatsächlich laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Erhebungswelle im Ausbildungs- und Studienjahr 2021/22. Seit 15 Jahren führt Prof. Dr. Deuer diese Studien im dreijährigen Rhythmus an verschiedenen Standorten der DHBW sowie an Berufsschulen in Baden-Württemberg durch. Der Schwerpunkt liegt seit Beginn im kaufmännischen Bereich und bei der letzten Erhebungswelle nahmen nahezu eintausend Nachwuchskräfte  aus Industrie und Handel teil.