Mobilität soll günstig und unkompliziert sein

Das Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK) an der DHBW Ravensburg hat nun in einer zehnten Studie die Mobilitätstrends erforscht. Die Forscher*innen wollten unter anderem wissen, was die rund 500 Befragten denn von einem idealen Verkehrskonzept erwarten. Wichtig demnach ist, dass es günstig und unkompliziert ist, von A nach B zu gelangen.

Das ideale Mobilitätskonzept

Unterwegs sein soll günstig (63 % Zustimmung), direkt und ohne viele Umstiege (61 %) sowie unkompliziert in der Planung und in der Buchung (50 %) sein. Darauf legen die Befragten in der aktuellen Mobilitätsstudie an der DHBW Ravensburg besonders viel wert. Das trauen sie aber wohl dem öffentlichen Personenverkehr nicht zu – denn nur 19 % möchten am liebsten mit den Öffentlichen unterwegs sein.

Weniger Wert legen die Befragten auf die technische Ausstattung von Fahrzeugen etwa mit W-Lan und Bildschirme (9 % Zustimmung) oder gar auf autonomes Fahren (12%). Wichtig ist ihnen bei einer idealen Mobilität aber klimaneutral unterwegs zu sein (49 %) und gut ausgebaute Radwege vorzufinden (39 %).

Auf das Auto verzichten?

Autofahren wird als stressiger empfunden als im Vorjahr – besonders in den Großstädten. Zwei Drittel der Befragten kommen aus Gebieten mit unter 100.000 Einwohnern, ein Drittel aus Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Für 32 % der Großstädter bedeutet Autofahren Stress. Also lieber auf das Auto verzichten? Dass das möglich ist, glauben nur 28 %. Eine Zahl, die jetzt wieder sinkt – 2020 gaben noch 41 % an, auf das Auto verzichten zu können, 2019 waren es 33 %. „Das könnte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen und daraus folgenden Bedenken bei Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln“, schätzt Franziska Baar, Doktorandin am ZEK. Übrigens: In ländlicheren Gebieten sind sogar nur 7 % der Ansicht, auf das Auto verzichten zu können.

Kann der ÖPNV einen Beitrag zur Lösung der Klimaproblematik leisten?

Das glauben aktuell nur 41 %, 2020 waren es noch 52%.

Welche Automarke wird als nachhaltig wahrgenommen?

Bei der offenen Nennung von als nachhaltig wahrgenommenen Automarken hat Tesla VW den Rang abgelaufen. Tesla wird von 29 % der Befragten als nachhaltige Automarke genannt, VW von 23 %. Im November 2020 hatte VW noch die Nase vorn, auf Platz 3 kam erneut BMW.

 

ZUR STUDIE

Zum inzwischen zehnten Mal hat das ZEK an der DHBW Ravensburg eine Untersuchung zu den Mobilitätstrends vorgelegt. Rund 500 Erwachsene wurden dazu im April 2021 online befragt, zwei Drittel aus ländlichen Gebieten, ein Drittel aus der Stadt.