Digitalisierung in der Transportlogistik

Mit dem „Innovationsprogramm Forschung“ (IPF) fördert die Duale Hochschule Baden-Württemberg den akademischen Mittelbau sowie die Themen Forschung, Innovation und Transfer. Fünf Doktorand*innen forschen und lehren mithilfe dieses Programms für jeweils drei Jahre an der DHBW Ravensburg. Einer davon ist John-Dean Kasher im Bereich Digitalisierung in der Transportlogistik.

Titel der Arbeit: Entwicklung einer Referenzarchitektur zur Prozessoptimierung im logistischen Ökosystem durch den Einsatz von Digitalisierungstechnologien

Forschungsthema: Bereits heute werden bei den Fahrten von Lkw und größeren Nutzfahrzeugen in der Logistik schon zahlreiche Daten gesammelt – von der Geschwindigkeit bis zu den Fahrt- oder Pausenzeiten. Relativ wenige Daten gibt es in der Transportlogistik jedoch in Bezug auf eine durchgängige Ladeüberwachung. Ziel der Arbeit ist es daher, die Güter anhand der gesammelten Daten genauer zu verfolgen. Einerseits deren Weg, andererseits aber auch deren „Befinden“ – also etwa die Art der Lagerung im Lkw, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit sowie weitere Zustands- und Auftragsgrößen. Bei einem Medikament sind dabei andere Daten relevant als bei Lebensmitteln oder weiteren Gütern. Intelligente Sensoren können Informationen daher passgenau sowohl an die Transportunternehmen als auch an die Hersteller oder die Kunden weitergeben. Bei der Auswahl der passenden Digitalisierungstechnologie ist neben den intelligenten Sensoren die Wahl der entsprechenden Konnektivitätstechnologie entscheidend. Die Art der Kommunikation und des Datenaustausches sind im digitalen Wandel wichtige Bausteine, um technischen Fortschritt zu ermöglichen. Im Ergebnis der Arbeit soll schließlich eine Handlungsempfehlung für die Akteure in der Logistik entstehen, um die geeignete Digitalisierungstechnologie zu identifizieren.

Methode: Die Ermittlung der Anforderungen an die transportlogistischen Prozesse und Digitalisierungstechnologien geben zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und Technik. Neben Literaturanalysen und Experteninterviews mit potenziellen Anwendern werden die Methoden des Requirement Engineerings herangezogen. Die gesammelten Anforderungen und Technologievarianten werden in der Handlungsempfehlung mit Entscheidungslogiken verknüpft. In Laborumgebungen sollen zudem mögliche Szenarien durchlaufen werden.

Doktorvater: Prof. Dr. Heiner Lasi (Ferdinand-Steinbeis-Institut), Betreuung an der DHBW Ravensburg: Prof. Dr.-Ing. Heinz-Leo Dudek

Hintergrund John-Dean Kasher: Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule München und Master Maschinenbau an der TU München. Die Masterarbeit behandelte die Themen Intralogistik und Simulationsverfahren – konkret am Beispiel eines Steuerungskonzepts für ein Hochregallager.

Motivation: „Promotion und Wissenschaft waren für mich schon immer interessant – mir geht es darum, aus der Forschung einen Mehrwert zu schaffen. Dazu hatte ich über meine Masterarbeit die Logistik für mich entdeckt, ein Thema das ich nun gerne weiterverfolge.“