„Mit der DHBW Ravensburg bin ich in einem ständigen Dialog“

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Sechs Jahre lang hat Dr. Nicole Fritz das neu gebaute Ravensburger Kunstmuseum mit aufgebaut und geleitet, seit Januar dieses Jahres ist sie nun als Direktorin an die Tübinger Kunsthalle gewechselt. Von Anfang an hat sie den Kontakt zur DHBW Ravensburg gesucht und gefunden – davon zeugt eine ganze Reihe spannender Kooperationsprojekte mit verschiedenen Fachbereichen der DHBW Ravensburg.

„Ich kam vor sieben Jahren als Leiterin des Ravensburger Kunstmuseums in die Stadt. Das Haus befand sich damals noch im Bau und das Museum musste zunächst auch erstmal gegen einige Widerstände in der Stadt seinen Platz finden. Das ist auch gelungen. Wichtig war mir bei meiner Arbeit immer der Dialog mit den Akteuren in Ravensburg. Einer davon war ganz klar die DHBW Ravensburg mit ihren Studenten und Professoren. Von Beginn an gab es da den Dialog und die Zusammenarbeit.

Ich schätze die Ideen der Studenten dabei immer sehr. Sie sind sehr kreativ und engagiert. Ich denke, sie können dabei von mir genauso gut lernen wie die Studenten mir helfen, bei meiner Arbeit zeitgemäß zu bleiben. Aktuell etwa begleiten mich über ein ganzes Jahr Studierende der Medien- und Kommunikationswirtschaft, die für die Kunsthalle Tübingen eine Digitalisierungsstrategie ausarbeiten. Ganz am Anfang meiner Zeit in Ravensburg haben Studenten Marketingideen für das Museum entwickelt. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Postkarte –„Auf in den Keller“ stand drauf. Gemeint war unser Ausstellungsraum im Obergeschoss mit seinem kellerartigen Gewölbe. Diese Art von Perspektivwechsel macht die Zusammenarbeit so wertvoll.

Beim Executive Dinner vom Förderverein der Hochschule saß ich mit Studenten der Technik, des Bankwesens und der Wirtschaftsinformatik zusammen. Das waren total spannende Gespräche über Kunst im Allgemeinen oder auch darüber, welche Rolle heute Kreativität in den Unternehmen spielt. Ich war beeindruckt, wie umfassend informiert die Studenten über gesellschaftliche Prozesse sind.

Wenn ich die Jahre in Ravensburg betrachte, hatte mich die DHBW Ravensburg immer irgendwie begleitet. Tolle Projekte sind auch regelmäßig zur Kunstnacht mit den Mediendesignern entstanden. Ein Film etwa, der die Reaktionen von Betrachtern expressionistischer Kunst zeigt oder Filme, die sich mit der Fotografie-Ausstellung von Guido Mangold auseinandergesetzt haben. Es war aufregend zu sehen, wie die Filme der jungen Kreativen mit der Mangold-Ausstellung auf verschiedene Art und Weise in einen Dialog traten und uns die historischen Momentaufnahmen mit neuen Augen sehen ließen.

Ich denke, die DHBW Ravensburg und das Kunstmuseum, die Studenten und ich, wir haben uns gegenseitig inspiriert. Und tun es immer noch, denn der Kontakt besteht ja auch mit dem aktuellen Projekt weiter.“