DHBW Ravensburg goes online

In dieser Woche hat an der DHBW Ravensburg das aktuelle Theoriesemester begonnen. Wegen der Corona-Pandemie ist davon nach außen zwar nur wenig zu sehen, hinter den Kulissen wird allerdings mit Hochdruck gearbeitet. Die Online- hat die Präsenzlehre ersetzt. Zwar arbeiten die meisten Mitarbeiter vom Homeoffice aus – die wesentlichen Funktionen hält die Hochschule aber weiter aufrecht.

Ein echter Kraftakt war es in den vergangenen Wochen, zum Semesterbeginn in dieser Woche die Lehre auf online umzustellen. Das Online-Videokonferenzsystem alfaview macht es möglich, sich im virtuellen Kursraum zu treffen und Präsentationen zu zeigen. Große Herausforderung dabei: Nicht nur die Professoren und die Studierenden mussten angemeldet werden und sich im neuen System zurechtfinden, sondern auch die externen Lehrbeauftragten, die ein großer Bestandteil der Lehre an der DHBW Ravensburg sind. Prof. Dr.-Ing. Heinz-Leo Dudek, Chef am Campus Friedrichshafen, hat nach einer Umfrage unter den Professoren durchweg gute Resonanz bekommen und urteilt mit einem Dank an das Team rund um die IT: „Eine Meisterleistung in kürzester Zeit.“ Gute Dienste leistet auch Moodle, ein System, das es bereits seit einigen Jahren an der DHBW Ravensburg gibt. Über die Lernplattform können Unterlagen und Aufgaben für Lehrveranstaltungen ausgetauscht werden.

Die andere Hälfte der Studierenden ist im dualen Studium naturgemäß gerade in der Praxisphase. Auch hier gibt es einiges zu regeln – alle Branchen sind betroffen, ganz besonders trifft es die Messe- und Veranstaltungssparte sowie den Tourismus und die Hotellerie. Hier sind pragmatische Lösungen gefragt, wenn Betriebe etwa Kurzarbeit anmelden. Prof. Stefan Luppold ist Studiengangsleiter BWL-Messe-, Kongress- und Eventmanagement, er gibt als Eindruck weiter: „Wir hatten heute zwei Stornierungen reservierter Studienplätze für Oktober, aber auch ein Upgrade von einem auf zwei Studienanfänger. Das spiegelt die Lage meines Erachtens ganz gut wider, nämlich, dass die Branche an eine ,Zeit danach´ glaubt.“

Die meisten Mitarbeiter der DHBW Ravensburg sind im Homeoffice. Aber auch wenn die Pforten der Hochschule geschlossen bleiben, läuft der Betrieb weiter. Die Bibliothek bietet einen Notservice an mit der Möglichkeit, Medien kontaktlos auszuleihen. Das Angebot an elektronischen Medien wurde ebenfalls auf die Schnelle erheblich ausgeweitet. „Mein Dank gilt auch vielen Mitarbeitern, die gerade besonders gefordert sind. Neben der IT etwa auch die Personalabteilung oder die Hausmeister, die weiter vor Ort nach dem Rechten sehen und die Post versorgen“, nennt Rektor Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher nur einige der Akteure, auf die es gerade besonders ankommt.

Und wie sieht es mit der Moral der Studierenden aus? „Ich denke, die ist ganz gut. Unsere Studierendenvertretung ist gerade sehr aktiv und hat auch schon viele kreative Ideen“, sagt Kristin Brüning, Referentin für studentische Angelegenheiten an der DHBW Ravensburg. Nächste Woche startet ein Online-Sportprogramm, virtuelles Kochen ist ebenfalls angedacht. Unter dem Motto „Daheim aber nicht unsichtbar“ gibt es einen Aufruf, sein studentisches Homeoffice in kleinen Filmchen zu zeigen.

Unsichtbar werden, das möchte die DHBW Ravensburg auf keinen Fall, auch wenn die Absage vieler wissenschaftlicher Veranstaltungen, von Studium generale, Sprachkursen aber auch von Festen und Feiern oder den Rennen der Formula Student die Hochschule hart trifft. „Ich bin mir sicher, dass wir das Beste aus dieser Situation machen werden“, so Rektor Dreher. Die aktuellen Regelungen gelten zunächst bis zum 19. April, dann wird neu entschieden.