Sein Beruf war ihm eine Berufung

Er war ein Unternehmer mit Leib und Seele und hatte dabei auch immer seine gesellschaftliche und soziale Verantwortung im Blick. Heinrich Grieshaber ist nun im Alter von 71 Jahren gestorben. Auch mit der DHBW Ravensburg war er in vielfältiger Weise verbunden, denn die Ausbildung und die Förderung von jungen Talenten waren für ihn immer ein Anliegen ersten Ranges. Seit 2008 war er Mitglied im Örtlichen Hochschulrat und stellte mit die Weichen für die Entwicklung der DHBW Ravensburg.

„Beruf heißt Berufung“, hatte Heinrich Grieshaber vor einigen Jahren bei einem Abendessen mit Studierenden der DHBW Ravensburg gesagt. Weniger als 100% sind für ihn nie in Frage gekommen. „Mir war immer klar, dass ich Chef werden will. Und auch wenn ich ein paar holprige Wege gehen musste, habe ich nie Zweifel daran gehabt“, erzählte Heinrich Grieshaber den Studierenden. Mit 23 Jahren hatte er mit Maschinenbau und BWL zwei Hochschulabschlüsse in der Tasche. Und fackelte nicht lange, um in Weingarten ein Transportunternehmen zu gründen. Er fuhr Lkw, reparierte die Fahrzeuge, baute die Firma von der Pieke auf. Heute arbeiten für Grieshaber Logistik rund 700 Menschen.

Gefremdelt hat der gebürtige Badener in Schwaben ganz und gar nicht. „Der Oberschwabe ist ein toller Kerle“, befand er. Und Oberschwaben hat dem Unternehmer viel zu verdanken. Immer wieder hat er sich für die Region stark gemacht, war lange Jahre Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben. Sein Engagement schien fast grenzenlos, viele weitere Ehren- und Funktionsämter sind das beste Zeugnis dafür. Auch der DHBW Ravensburg war er viele Jahre eng verbunden, sei es als Partnerunternehmen bei der Ausbildung junger Menschen oder als Mitglied im Örtlichen Hochschulrat. Keine Frage unterstützte er auch das Global Formula Racing-Team der DHBW Ravensburg, das deutsch-amerikanische Team muss jedes Jahr beim Austausch von Teilen auch logistisches Gespür beweisen. Als eine von zahlreichen Auszeichnungen hatte Grieshaber das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.

Zu diesem außergewöhnlichen Unternehmer passt auch die Regelung seiner Nachfolge. 2014 übereignete er das Unternehmen einer gemeinsam mit seiner Frau Gabriele gegründeten Stiftung. Sie soll Kinder und Jugendliche fördern sowie in Not geratene Mitarbeiter unterstützen.

Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.