Formula Student-Team setzt sich ehrgeizige Ziele

Punktlandung: Bis um drei Uhr nachts haben die Studierenden der DHBW Ravensburg an ihrem Rennwagen getüftelt, wenige Stunden danach wurde der Bolide dann beim Rollout enthüllt und den Gästen vorgestellt. An den Start geht das Global Formula Racing Team (GFR) von DHBW Ravensburg und Oregon State University in der aktuellen Formula Student-Saison mit einem Verbrenner- und mit einem Elektrorennwagen. Mit ehrgeizigen Zielen, denn die Studenten haben definitiv Platzierungen unter den Top drei im Visier.

USA, Hockenheim, Italien und Spanien: Das sind die Stationen im Rennkalender des Global Formula Racing Teams für die Saison 2018. Das Besondere an GFR ist die Kooperation der DHBW Ravensburg und der Oregon State University. In Übersee wird der Verbrenner-Rennwagen zusammen gebaut, am Bodensee die Elektroversion. Die Autos sind eine absolute Koproduktion – auf beiden Kontinenten wird konstruiert, gebaut, beschafft, optimiert. Und schlussendlich ausgetauscht – ab Februar werden verschiedene Container über den Ozean geschickt. Jeweils rund 50 Studierende sind auf beiden Kontinenten Teil von GFR. Der Verbrennerrennwagen geht in Michigan, Hockenheim und in Spanien an den Start, der Elektrobolide in Spanien und in Italien.

In den vergangenen Jahren hatte das GFR-Team den Erfolg quasi gebucht. Beim renommierten Heimrennen in Hockenheim, an dem die besten Hochschulen der Welt um Spitzenplätze kämpfen, hatte es drei Siege in Folge gegeben. In den vergangenen zwei Jahr gab es zwar einige Plätze auf dem Stockerl, es mussten aber auch Rückschläge eingesteckt werden. Besonders weh tat im vergangenen Jahr Platz 28 in Hockenheim. Eine tolle Entwicklung hat der Elektrorennwagen genommen, der mit Platz zwei in Italien sein bestes Ergebnis bisher eingefahren hat. Die Ziele für dieses Jahr sind aber klar gesteckt: rauf auf´s Podest. Platz 25 für den Verbrenner in Michigan zum Saisonauftakt durch einen Ausfall im Abschlussrennen war zwar alles andere als optimal, spornt die Studenten aber an für die kommenden Rennen. „So ein Ausfall ist immer drin, wir wissen aber, dass der Motor funktioniert, in Teilbereichen haben wir tolle Ergebnisse eingefahren“, so Luisa Diederichs.

Ein neues Aerodynamik-Konzept, ein leichteres Chassis und einige weitere Optimierungen wurden in den vergangenen Monaten verwirklicht. Nun stehen weitere Tests an. Bald kommen auch die Amerikaner von der Oregon State University an den Campus im Fallenbrunnen, um den Fahrzeugen mit den Häflern gemeinsam den letzten Schliff zu geben.

Hört sich alles nach einer Menge Arbeit neben dem dualen Studium an. Ist es auch. Lohnt sich aber auch, die Luisa Diederichs versichert: „GFR ist mehr als ein Hobby. Das fühlt sich an wie eine zweite Familie.“

Formula Student: Bei der Formula Student bauen Studierende in Teamarbeit einen einsitzigen Rennwagen, um damit bei verschiedenen Wettbewerben gegen Hochschulteams aus der ganzen Welt anzutreten. Es gewinnt aber nicht einfach das schnellste Auto, sondern das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten. Weltweit gibt es inzwischen zehn Wettbewerbe, zwei in den USA und je einen in England, Spanien, Deutschland, Italien, Österreich, Australien, Japan und Brasilien. Es ist jedem Team überlassen, zu wie vielen und zu welchen Wettbewerben es sich anmeldet, an den einzelnen Rennen nehmen bis zu 120 studentische Teams teil. Die DHBW Ravensburg nimmt 2018 zum 13. Mal an dem Bewerb teil – seit 2011 startet GFR neben dem Verbrenner-Rennwagen zusätzlich mit einem Elektro-Rennwagen.