„Man steigt nicht in Berlin Tegel in den Bus und alles ist wieder ganz normal…“

Maximilian Kiewel, Chefreporter der Bild am Sonntag, gab im Rahmen seines Gastvortrags im Studiengang Medien- und Kommunikationswirtschaft sehr persönliche Einblicke in seine tägliche Arbeit als Krisen- und Kriegsreporter. Er sprach mit den Studierenden über die Motivation, die ihn in seinem Job täglich antreibt, den Sinn, den er in seiner Arbeit sieht, die Ängste, die damit verbunden sind und wie er mit diesen umgeht. „Journalismus in Krisen- und Kriegsgebieten“ lautete der Titel seines Gastvortrags, für den er nun zu Besuch an „seine“ alte Hochschule kam.

Maximilian Kiewel hat vor knapp zehn Jahren selbst seinen Abschluss in Medien- und Kommunikationswirtschaft an der DHBW Ravensburg gemacht. Seit seinem Volontariat an der Axel-Springer-Akademie arbeitet er als Reporter und Redakteur. „Was ich immer gemerkt habe in den Jahren nach meinem Studium ist, dass dieser Praxisanteil an der DHBW ein Riesenfaktor ist. Den habe ich immer als großen Vorteil empfunden“, so resümiert Maximilian Kiewel sein Studium. Da er sich damals aber immer mehr journalistische Inhalte im Studium gewünscht hätte, bot er sich mit seinem Gastvortrag bei Studiengangsleiterin Prof. Dr. Simone Besemer an. Für sie eine willkommene Möglichkeit, den Studierenden Berufsbilder und Praxiseinblicke fernab des eigenen Partnerunternehmens vorzustellen.

Maximilian Kiewel berichtete etwa von Beiträgen aus einem Gefängnis in Afghanistan, einer Textilfabrik in Bangladesch, aus Mali oder dem philippinischen Dschungel. Zudem gab er den Studierenden Einblicke in die journalistische Arbeit mit der Bundeswehr. Maximilian Kiewel betonte: „Gute Geschichten entstehen draußen bei den Menschen, wenn man zu ihnen reist, Zeit mit ihnen verbringt, ihnen zuhört. Und nicht in einem klimatisierten Büro am Schreibtisch.“ Die Studierenden diskutierten mit Maximilian Kiewel über seine persönlichen Erlebnisse und die außenpolitischen Zusammenhänge in den thematisierten Ländern. Sie interessierten sich aber auch für die Möglichkeiten zur Monetarisierung der vorgestellten Beiträge in Print, Online und Social Media oder für ganz konkrete Infos zur Organisation journalistischer Reisen in Krisen- und Kriegsgebiete. Wie erhalte ich eine Drehgenehmigung? Reist man immer besser mit einem Journalisten-Visum? Muss ich jeden journalistischen Beitrag von den Protagonisten autorisieren lassen? Wie finde ich einen einheimischen Mittelsmann, dem ich vertrauen kann?

Dem Gastvortrag folgten alle drei Studienjahre des Studiengangs Medien- und Kommunikationswirtschaft in den Vertiefungsrichtungen Unternehmenskommunikation und Journalismus sowie Kommunikationsmanagement (A-Phase).