New Work fängt beim Menschen an

Egal wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen mag, der Mensch bleibt im Zentrum – so lautet die Haupterkenntnis des 1. St. Galler New Work Forums mit rund 250 Teilnehmern. Diskutiert wurde über die Auswirkungen von Digitalisierung und Flexibilisierung auf unser Arbeitsleben. Einer der Keynote-Speaker war Prof. Dr. Benedikt Hackl von der DHBW Ravensburg. Ebenfalls an der Tagung beteiligt war Prof. Dr. Carsten Brehm, er moderierte verschiedene Workshops. Beide Professoren gehören zum Expertenteam des Zentrums für empirische Managementforschung (ZEM) an der DHBW Ravensburg.

Immer mehr Routinearbeiten werden automatisiert – das schafft den Mitarbeiter nicht ab sondern weist ihm eine neue Rolle etwa im Bereich der Innovationen zu. Davon gingen bei der Tagung einige der Vortragenden aus. Und das hat auch Einfluss auf die Arbeitswelt der Zukunft, wie Prof. Dr. Benedikt Hackl von der DHBW Ravensburg deutlich machte. Ein Beispiel: „Innovation kommen aus der Zusammenarbeit von verschiedenen Menschen über ihre Funktion hinaus zustande.“ Wenn Fachexperten sich aber zu Führungskräften befördern ließen um ein anderes Lohnniveau zu genießen, werde ihr Wissen nicht mehr zur Entwicklung eingesetzt. Hackl rief deswegen dazu auf, dass herausragende Fachleute und Führungskräfte ein gleiches Lohnniveau erreichen.

Um fit zu sein für die Zukunft, gelte es nicht nur neue Bürokonzepte umzusetzen, sondern „beim Menschen – sowohl bei der Führung als auch bei den Mitarbeitern – anzufangen”, sagte Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St. Gallen. Ergänzend hielt Hackl fest, dass eine Veränderung des Arbeitsraumes zwar für die Rekrutierung wichtig sein könne, der neue Raum aber nur im Zusammenhang mit anderen Aspekten wie der Beteiligung der Mitarbeiter inklusive demokratischer Strukturen zur New Work führten. Alte Arbeitsweisen müssten verlernt werden oder ein neues Bewusstsein für das, was wichtig ist, erlernt werden.

Einig waren sich die Teilnehmer der Tagung auch, dass neue Arbeitsformen und die Unsicherheit vor der Zukunft für die Mitarbeiter auch eine gehörige Portion Stress bedeuten. Sebastian Wörwag und Alexandra Cloots vom HR-Panel New Work der FHS St. Gallen stellten bei dem Forum ihre Studie vor –  demnach zeigen sich 60 % der Mitarbeiter unzufrieden mit dem Umgang mit Veränderung in ihrem Unternehmen. Hier seien insbesondere die Führungskräfte gefragt.