Vom Lattenschießen bis zur Lederjacke

Studium erleben, theoretische Inhalte direkt in die Praxis umsetzen, Hand in Hand mit Unternehmen arbeiten – das ist das Credo eines jeden dualen Studiengangs. Und genau das haben die acht Studierenden des 5. Semesters der Studienrichtung Unternehmenskommunikation und Journalismus an der DHBW Ravensburg in den vergangenen Wochen getan. Im Rahmen eines umfangreichen Seminars beschäftigten sie sich – aufgeteilt in drei Gruppen – mit der Kommunikation des Eishockey-Zweitligisten Ravensburg Towerstars und des Modehauses Bredl.

„Es war mir wichtig, das Integrationsseminar in diesem Jahr nicht nur rein theoretisch abzuhandeln, sondern den Studierenden reale Auftraggeber an die Seite zu stellen“, erklärt Studiengangsleiterin Prof. Dr. Simone Besemer die Hintergründe der Lehrveranstaltung. Die Chance, dass ausgesprochene Handlungsempfehlungen auch tatsächlich von den Unternehmen umgesetzt werden, fördert ihrer Meinung nach die Motivation der Studierenden, sich in so einem Seminar einzubringen. Und das erste Fazit unmittelbar nach der Präsentation der Ergebnisse fällt durchaus positiv aus: „Ich bin der festen Überzeugung, dass einige Handlungsempfehlungen in die Praxis umgesetzt werden – und das ist das schönste Kompliment für die Studierenden.“

Zwei Gruppen beschäftigten sich – betreut von der Studiengangsleiterin sowie von Prof. Dr. Simon Ottler – mit der digitalen Kommunikation der Ravensburg Towerstars. Eine nahm die erst im September neu gelaunchte Website des Vereins etwas genauer unter die Lupe. Die andere hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Social Media-Auftritt des Zweitligisten zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. Beide Gruppen beschäftigten sich wochenlang intensiv mit dem Verein, dem Spielbetrieb und den entsprechenden Online-Formaten – und konnten am Ende einige Handlungsempfehlungen aussprechen, die von Vereinsseite sehr positiv aufgenommen wurden. Bei der Präsentation anwesend waren Teammanager Raphael Kapzan, Udo Kibele von der Agentur Revier Online sowie die Social Media-Beauftragte Celine Kottmann.

„Uns ist bewusst, dass wir in diesem Bereich einiges nachzuholen haben – gerade im Vergleich zu unseren Ligakonkurrenten“, gibt sich Kapzan selbstkritisch und erklärt, dass der Verein in den vergangenen Monaten bereits einige Aktionen zur Verbesserung gestartet hat. Darüber hinaus sei es jedoch von enormem Vorteil für die Towerstars, von Seite der Studierenden sowohl ein kritisches Feedback zu den bestehenden Strukturen zu erhalten, als auch neuen Input und neue Ideen an die Hand gelegt zu bekommen. Von Verbesserungsvorschlägen zur Nutzerfreundlichkeit der Website über Vergleiche mit der Ligakonkurrenz aus Heilbronn und Frankfurt bis hin zur Generierung von neuen, unterhaltenden Social Media-Formaten – die Studierenden sind „auf einem sehr richtigen Weg“, findet Kapzan. Der Teammanager ergänzt: „Es wurden einige Themen angesprochen, die wir auf alle Fälle umsetzen wollen.“

Eine ähnlich positive Bewertung gab es auch für die Studierenden des Bredl-Projektes. „Konstruktive Kritik ist immer gut – vor allem von einer solch jungen und medienaffinen Zielgruppe“, zeigte sich die Marketing-Leiterin des Modehauses, Anett Auerswald, begeistert von der Leistung der Gruppe. Diese hatte dem Ravensburger Unternehmen einige Tipps mitgegeben, wie sich der Click-and-Reserve-Onlineshop noch verbessern lassen könnte. Auerswald war sich sofort sicher: „Ich denke wir werden fast alles umsetzen.“

Text: Lorenzo Ligresti